12 Dinge, die Geschiedene...

...jungverliebten Unverheirateten gerne sagen würden

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Samstag, 01.06.2024 , geschrieben von iurFRIEND-Redaktion

Für das eheliche Glück gibt es keine festen Regeln. Danach und vor allem auch nach einer Scheidung ist man immer schlauer. Sind Sie gerade jung und verliebt und tragen sich mit dem Gedanken der Eheschließung, könnte es daher hilfreich sein, von den Erfahrungen ehemals Verheirateter und nunmehr Geschiedener zu profitieren. Schließlich brauchen Sie die Fehler, die andere bereits gemacht haben, nicht noch einmal selbst zu erleben. Erlauben Sie uns, Sie auf 12 emotionale, finanzielle und strategische Dinge hinzuweisen, die Geschiedene gerne anders gemacht hätten und die sie jungverliebten Unverheirateten auf den Weg in eine gute Partnerschaft mitgeben möchten.

1 Genießt eure Freiheit, noch ist Zeit!

Geboren wird man in „Freiheit“. Es ist aber nicht unbedingt so, dass die Freiheit, nur sich selbst gegenüber verantwortlich zu sein, mehr oder weniger mit der Eheschließung endet. Die Freiheit wird vielmehr eine andere und endet dort, wo die Freiheit des Partners beginnt. Verheiratet sein, bedeutet Verantwortung füreinander tragen und die gebotene Rücksicht zu nehmen.

 

Diese Aufgabe kann sehr erfüllend sein, erfordert aber auch die gebotene eheliche Solidarität. Die Absicht, einander zu heiraten, kann als Lebensaufgabe, vielleicht auch aus Sinn des Lebens, verstanden werden. Der zurückliegende Zeitraum der Ungebundenheit ist dann der Lebensabschnitt, an den man sich gerne zurückerinnert, den man aber nicht unbedingt in dieser Form fortsetzen möchte.

2 Ihr seid noch so verliebt – das Leben tickt aber anders!

Geschiedene blicken gerne zynisch auf die Zeit der Ehe zurück und verweisen darauf, dass der Blick durch die rosarote Brille im Zeitraum des Verliebtseins den Blick verdeckt, auf das, was den Lebensalltag in der Ehe prägt. Verliebte stellen dann erstaunt fest, dass die Herausforderungen des täglichen Lebens die Beziehung auf eine Probe stellen und die Ehe dann allzu oft in die Brüche geht. 

 

Dieses Szenario ist aber längst nicht zwingend, wenn die künftigen Partner 

  • sich als gleichwertig und gleichberechtigt verstehen, 
  • wenn sie bereit sind, die Vorlieben und Schwächen des Partners anzuerkennen, 
  • Kompromisse einzugehen 
  • und das Leben gemeinsam so zu nehmen, wie es sich stellt. 

Die gemeinsamen Erinnerungen, die sich im Laufe des gemeinsamen Lebens ergeben, sollten eine solide Grundlage darstellen, um an der Beziehung auch dann festzuhalten, wenn es mal nicht so läuft, wie es laufen sollte. Genau dies ist der Sinn, wenn sich die Partner bei der Eheschließung im Standesamt und vor dem Traualtar versprechen, in den Höhen und Tiefen des Lebens füreinander da zu sein.

3 Ihr seid so glücklich – bleibt so!

Blicken Geschiedene auf jung Verliebte zurück, kommen Erinnerungen an eigene schöne Zeiten zurück. Manchmal schwingt auch ein gewisser Neid mit, wenn der Vergleich mit dem eigenen Schicksal gezogen wird.

 

Die Kunst der Ehe besteht dann letztlich darin, Zuneigung, Liebe und Beziehung so aufrecht zu erhalten und trotz aller Herausforderungen so fortzuführen, dass daraus tatsächlich eine Ehe wird, die letztlich der Tod erst scheidet. Der romantische Mythos, wenn Aschenputtel ihren Prinzen findet, werden beide bis an ihr Lebensende miteinander glücklich sein, darf nicht dazu verleiten, das Jungverliebtsein als Selbstverständlichkeit zu betrachten und zu glauben, es bleibe alles wie es ist. Denn: wenn man den Partner oder die Partnerin erst einmal verloren hat, kann nichts auf der Erde den magischen Funken zurückbringen, der alles entzündet hat. Die Vorstellung, man könne es ja wieder mit jemand anderem versuchen, ist ein eher unrealistischer Trost.

4 Den idealen Partner gibt es nur in der Werbung!

Wir leben in einer Welt, in der alles “ideal sein sollte”. Auch der Partner oder die Partnerin sollte das Idealbild verkörpern, von dem man selber träumt. Wer so tickt, programmiert die eigene Täuschung vor. Den idealen Partner gibt es allenfalls in der Werbung, nicht aber im richtigen Leben. Noch fataler ist es, den Partner nach dem eigenen Ideal verändern zu wollen. Menschen lassen sich schlecht in einer Rolle zwängen, vor allem dann nicht, wenn diese Rolle zeitlebens gelebt wurde. 

 

Geschiedene berichten immer wieder davon, dass die Vorstellung vom Idealtypus eines Partners oder einer Partnerin mithin ein Grund war, dass man in der Beziehung nicht wirklich zusammengefunden hat. Besser ist, den Partner so zu akzeptieren und zu respektieren, wie er oder sie ist und nach dieser Maßgabe die Beziehung zu gestalten, auch wenn damit Höhen und Tiefen verbunden sind. Diese gegenseitige Akzeptanz muss mit den Jahren wachsen, da die Partner sich ohnehin unweigerlich verändern werden.

5 Frühzeitig die Perspektiven im Leben besprechen

Die Zeit des Jungverliebtseins dauert nicht ewig. Früher oder später kehrt in jede Beziehung der Alltag ein. Um diesen Alltag zu gestalten, bedarf es Perspektiven. Einfach nur verliebt sein, genügt normalerweise nicht für eine dauerhaft tragfähige Beziehung. 

 

Geschiedene verweisen darauf, dass sie in die Ehe gestartet sind, ohne zu wissen, mit welcher Perspektive die Beziehung fortgeführt werden soll. Zu diesen Perspektiven gehört die Frage, 

  • ob Kinder gewünscht sind
  • wie man wohnen möchte, 
  • welche Rolle die Berufe der Partner spielen, 
  • wie die Aufgaben in der Ehe verteilt werden, 
  • wie das Freizeitverhalten gestaltet wird und auch, 
  • wie das Verhältnis zu Freunden, Bekannten und Verwandten aussehen soll.

6 Wartet, bis ihr Kinder habt! – Kinder verändern alles

Jung Verliebte sehen nur sich selbst. Wird später ein Kind geboren, ergeben sich Herausforderungen, von denen jung Verliebte wahrscheinlich kaum eine Vorstellung haben. Vor allem, wenn die Entwicklung eines Kindes nicht so verläuft, wie es manche Ideale es erhoffen lassen, schleichen sich in die Beziehung Enttäuschungen ein.

 

Wer aber bedenkt, dass Kinder ein unglaubliches Geschenk der Natur sind und letztlich das Umfeld die Entwicklung des Kindes prägt, sollte es als Aufgabe des Lebens verstehen, das Kind in seiner Entwicklung zu begleiten. Die Geburt eines Kindes bringt großes Glück mit sich, ist aber häufig von körperlicher Erschöpfung begleitet. Die Erziehung gleicht oft einer emotional aufreibenden Achterbahnfahrt, in der die Beziehung der Eltern auf manch eine Probe gestellt wird.

 

Geschiedene verweisen bisweilen darauf, dass die Geburt eines Kindes die Beziehung negativ beeinflusst habe. Insoweit ist durchaus richtig, dass Kinder alles verändern. Dies bedeutet aber nicht, dass die Änderungen nur negativer Natur sind. Wer sich als verantwortungsvoller Elternteil darstellt, wird schnell feststellen, dass Kinder Teil der Beziehung sind und die Beziehung eher stärken als belasten. Wichtig dabei ist, die eigene Lebensqualität nicht zu sehr einschränken zu müssen und trotz der Verantwortung für die Kinder sich und dem Partner noch ein eigenes Leben zuzugestehen.

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7 Verlobt euch, probiert aus, auf was Ihr euch einlässt!

Früher war es üblich, dass sich Paare erst verlobt und dann geheiratet haben. Auch wenn sich dies antiquiert anhört, hat die Verlobung noch immer ihre Berechtigung. Die Zeit der Verlobung dient der Bewährung und soll den jung Verliebten die Gelegenheit geben, ob ihre Beziehung tatsächlich das Zeug zur Ehe hat. 

 

Erweist sich Partnerschaft als nicht harmonisch genug, kann die Verlobung ohne Angabe von Gründen gelöst werden. Eine gesetzliche Verpflichtung, die Ehe einzugehen, besteht nicht. Geschiedene machen sich deshalb bisweilen den Vorwurf, dass sie die Option der Verlobung nicht genutzt und vorschnell geheiratet hätten.

8 Aus Mäusen keine Elefanten machen!

Kehrt in die Beziehung der Lebensalltag ein, werden plötzlich Details wichtig, die zuvor überhaupt keine Rolle gespielt haben. Geschiedene wissen, dass es in einer Beziehung gerade auch auf die kleinen Dinge ankommt. Ein Klassiker ist beispielsweise, wenn es heißt, “Vergiss nicht, den Toilettendeckel runterzuklappen!”

 

Partner sollten immer bedenken, dass jeder Mensch individuell ist und viele Dinge anders sieht als der Partner. In der Ehe geht es nicht ohne Kompromisse. Auch wenn Schwächen an sich vermeidbar wären, sollten Partner möglichst nicht versuchen, den anderen in seinem Verhalten oder seinen Einstellungen ändern zu wollen. Partner sind keine Lehrkörper. Zuneigung bedeutet auch, den Partner so zu akzeptieren und zu respektieren, wie er oder sie ist. Besteht diese Akzeptanz, sollte es auch möglich sein, unliebsame Details zu ignorieren.

9 Macht die Hochzeitsreise und zwar jetzt!

Planen jung Verliebte eine Hochzeitsreise, sollte frühzeitig und rechtzeitig geplant und die Reise angetreten werden. Kehrt nämlich der Lebensalltag ein, bleibt oft keine Zeit mehr, eine längere Abwesenheit zu planen. Auch fehlt es an der Unbekümmertheit, losgelöst von eventuell späteren ehelichen Herausforderungen, eine solche Reise zu unternehmen. Spätestens dann, wenn ein Kind geboren wird, dürfte es zu spät sein. 

 

Manch ein Geschiedener behauptet später, dass sich mit der nicht angetretenen Hochzeitsreise die erste Enttäuschung eingestellt habe und diese Enttäuschung Grundlage dafür gewesen sei, dass sich die Beziehung nicht so entwickelt hat, wie man es sich vorgestellt hat. Ist man erst verheiratet, fehlt für eine Hochzeitsreise oft die Gelegenheit, die Muse und der Reiz des Augenblicks.

10 Die Beziehung hat Priorität vor allem anderen

Eine Beziehung will beständig gelebt werden. Augenblicke der Zweisamkeit sind dafür Voraussetzung. Denn gerade die gemeinsame Zeit ist oft der erste Faktor, der sich unbemerkt aus der Beziehung hinausschleicht. Die Partner vernachlässigen sich meist unbewusst. Sie erlauben, dass die Routine des Alltags die Zeit raubt, die sie früher gemeinsam verbrachten. Und je beschäftigter die Partner sind, desto wichtiger wird die gemeinsam verbrachte Zeit.

 

So ist es zu verstehen, wenn Geschiedene empfehlen, dass die gemeinsam verbrachte Zeit Priorität haben muss. Dieser Zeit ist mehr Bedeutung zuzumessen als all den anderen sinnvollen Dingen, die im Alltag eine Rolle spielen. Die gemeinsam verbrachte Zeit ist das stärkste Zeichen der Zuneigung. Insofern sollte keine Scheu davor bestehen, Einladungen von Bekannten oder Verwandten auch mal abzulehnen, auf die Teilnahme an einem Fußballspiel zu verzichten oder den Beruf hintenanzustellen.

11 Gewährt und könnt Euch Freiräume!

Jung Verliebte schwören sich, alles gemeinsam tun zu wollen und alle Zeit der Welt gemeinsam zu verbringen. Sie übersehen dabei, dass jeder Mensch Freiräume braucht, um den eigenen Bedürfnissen Rechnung zu tragen und darin die Kraft zu schöpfen, mit der die gemeinsame Beziehung gestaltet wird. Deshalb sind Trennungszeiten ungemein wichtig, in der jeder Partner tun und lassen darf, was er oder sie möchte. 

 

Auch wenn klar ist, dass dabei Aktivitäten zu bevorzugen sind, die beide für in Ordnung befinden, wird es immer bestimmte Interessen geben, die nicht von beiden Partnern geteilt werden. Mancher Partner fühlt sich alleingelassen, wenn der andere etwas für sich unternimmt. Dennoch brauchen Partner Zeiten der Trennung, um das Bedürfnis nach Nähe wieder zu wecken. 

 

In einer gesunden Beziehung respektieren die Partner den persönlichen Bereich des anderen und gewähren den dafür notwendigen Freiraum. Insofern ist wichtig, den anderen loszulassen und bereit zu sein, auf die Erfüllung individueller Interessen zu verzichten, sofern die familiären oder beruflichen Umstände dies erfordern. Haben beide Partner die richtige Einstellung, können unterschiedliche Interessen die Partner davor schützen, dass ihre Beziehung einseitig oder zu eng wird. Die Ehe kann dadurch aufgefrischt werden und es wird leichter, sich gegenseitig neue Ideen und Erlebnisse zu schenken.

12 Habt ihr schon über einen Ehevertrag nachgedacht?

Geschiedene stellen bisweilen fest, dass es besser gewesen wäre, vor der Eheschließung, während der Ehe oder spätestens aus Anlass der Trennung und Scheidung einen Ehevertrag abzuschließen. Soweit dies nicht geschehen ist, erfolgt die Abwicklung der ehelichen Lebensgemeinschaft bei der Scheidung nach den gesetzlichen Regeln. Diese Regeln erscheinen nicht immer interessengerecht. 

 

Insoweit kann es im Einzelfall durchaus eine gute Empfehlung darstellen, aus Anlass einer Eheschließung die Rechte und Pflichten ehevertraglich individuell zu regeln. Eheverträge erweisen sich dann als zweckmäßig, 

  • wenn ein Partner unternehmerisch tätig ist, 
  • wenn ausdrücklich statt der gesetzlichen Zugewinngemeinschaft Gütertrennung vereinbart werden soll, 
  • wenn die Partner unterschiedlich vermögend sind oder 
  • wenn aufgrund des unterschiedlichen Alters zugleich erbrechtliche Regelungen getroffen werden sollen.

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Was können wir in einem Ehevertrag regeln?

Mit einem Ehevertrag können Sie Ihre Ehe rechtlich bindend regeln. Welche Vereinbarungen kommen für die Ehe und für den Fall der Scheidung in Frage?

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Ehevertrag

Darauf müssen Sie achten, wenn Sie einen Ehevertrag abschließen möchten.

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Alles in allem

„Die Ehe ist ein seltsames Spiel“. Fürwahr! Anders als im Theater gibt es keinen Spielplan und keinen Regisseur. Ehe kann auch nicht gelehrt werden. Es ist und bleibt Aufgabe der Partner, ihre Beziehung nach ihren Interessen und Perspektiven zu gestalten. Orientierung bietet allenfalls die Ehe anderer, aus denen sich positive und negative Erfahrungen ableiten lassen. Vor allem Geschiedene wissen, wovon die Rede ist. Damit sind Geschiedene die besten Lehrmeister für Jungverliebte.

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