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Definition - Wie trennt man sich von Ehemann bzw. Ehefrau nach 25, 30 oder 40 Jahren Ehe?

DEFINITION

Wie trennt man sich von Ehemann bzw. Ehefrau nach 25, 30 oder 40 Jahren Ehe?

Heute werden mehr langjährige Ehen geschieden denn je. Auch eine Trennung nach 25, 30 oder gar 40 Jahren Ehe ist keine Seltenheit mehr. Oft ist die berüchtigte Midlife-Crisis Auslöser für die Trennung. Die Entscheidung zur Trennung ist nach so langer Zeit ein schwieriger Schritt. Bereiten Sie sich darauf nicht nur emotional, sondern auch rechtlich vor, indem Sie sich über die Folgen informieren. Bei einer Trennung nach 30 Jahren spielt aufgrund des Alters der Ehepartner neben dem nachehelichen Ehegattenunterhalt auch der Versorgungsausgleich eine große Rolle. Außerdem gibt es meist viele gemeinsame Wertgegenstände, ein Eigenheim, ein während der Ehezeit erwirtschaftetes Vermögen. Gerade bei Scheidungen im Alter wird um diese Vermögenswerte oft erbittert gekämpft.

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Kurzfassung - Alles auf einen Blick

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  • Denken Sie auch daran, dass nach der Trennung noch das Ehegattenerbrecht besteht, bis die Scheidung beantragt oder ihr zugestimmt wurde und die Scheidungsvoraussetzungen vorliegen.
  • Nach der Scheidung empfiehlt sich ein Geschiedenentestament, um zu verhindern, dass der Ex-Ehepartner an Ihrem Nachlass beteiligt wird.

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FRAGE 12 VON 12

Würden Sie den am Ende noch stattfindenden 10-15 minütigen Gerichtstermin auch online durchführen wollen?

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Können Sie mit dem Internet gut umgehen?

FRAGE 4 VON 12

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FRAGE 2 VON 12

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FRAGE 1 VON 12

Ist Ihre Scheidung eher einvernehmlich ohne (viel) Streit?

Bereitgestellt von

Trennung nach langer Beziehung

In Deutschland wird statistisch gesehen jede dritte Ehe geschieden und immer häufiger gehören dazu auch Ehen, die 30, 40 oder sogar mehr Jahre angedauert haben. Einer Studie zufolge entfallen heute 14 % aller Scheidungen auf Ehen, die länger als 25 Jahre gedauert haben. Dieser Trend lässt sich aber erst in den letzten zwei Jahrzehnten beobachten, denn in dieser Zeit haben sich die Scheidungsraten von Ehen, die länger als 25 Jahre gehalten haben, mehr als verdoppelt.

 

Ein Grund dafür ist sicherlich, dass der Ehe nicht mehr die Bedeutung zukommt, die ihr beispielsweise in den 50er und auch noch in den 70er Jahren des vergangenen Jahrtausends zugekommen ist. Der Familienstand „geschieden“ hat heute nichts Anrüchiges mehr, sondern ist vielmehr zur Normalität geworden und ein sozialer Abstieg aufgrund einer Trennung nach 30 Jahren ist in den allermeisten Fällen nicht zu erwarten. Die alten Rollenbilder, größtenteils ausgedient und Emanzipation und Gleichberechtigung haben dafür gesorgt, dass Frauen auch wirtschaftlich nicht mehr auf den Mann als Versorger angewiesen sind. Diese Entwicklungen sind sicherlich mit dafür verantwortlich, dass heute viel mehr Trennungen und Scheidungen nach 30 Jahren stattfinden.

Gründe für eine Trennung oder Scheidung nach 30 Jahren Ehe

Welche Gründe führen zur Scheidung nach 30 Jahren Ehe? Die Beweggründe sind für jeden unterschiedlich. Vor allem Männer, aber auch einige Frauen, neigen in dem Alter, oft zusätzlich „motiviert“ durch eine Midlife-Crisis, eher dazu, sich eine(n) jüngere(n) Geliebte(n) zu nehmen. Dabei bevorzugen sie jedoch die heimliche Affäre gegenüber einer offenen Trennung, denn so können sie das Beste aus beiden Welten mitnehmen: die heimlichen Treffen, bei denen sie sich jung und begehrenswert fühlen, und das bekannte bequeme Leben zuhause.

 

Fliegt diese Affäre jedoch auf, kann es sein, dass der Partner Konsequenzen zieht und die Ehe beendet. Solange die Kinder noch klein sind oder noch Zuhause wohnen, nehmen Eltern, meist Frauen, vieles hin und es kann dauern bis sie den entscheidenden Schritt wagen. Einige warten mit der Trennung z.B. bis die Kinder aus dem Haus sind. Dabei sind neue Partner längst nicht die Nummer eins, wenn es um die Gründe für die Beendigung einer langjährigen Ehe geht.

 

  • An oberster Stelle steht die Entfremdung der Ehepartner, die sich auch oft erst richtig bemerkbar macht, wenn die Kinder aus dem Haus sind und die Eheleute auf einmal miteinander allein und oft auch gemeinsam einsam sind.
  • An zweiter Stelle steht die sogenannte Unverträglichkeit, die nichts anderes bedeutet, als dass sich die Eheleute sich nicht mehr ausstehen können und viel lieber auf die Gegenwart des anderen verzichten würden, als den Rest ihres Lebens mit ihm zu verbringen.
  • Ein neuer Partner steht erst an dritter Stelle, wenn es um die Auflösung einer langjährigen Ehe geht und meist sind es die Männer, die sich eine deutlich jüngere Partnerin gesucht haben. Manche Menschen möchten komplett von vorn anfangen und eine neue Familie gründen.
  • Anderen Menschen, häufig Frauen, hingegen geht es bei einer Trennung nach einer langjährigen Ehe eher darum, im Beruf noch mal durchzustarten, sich weiterzubilden oder sich kreativ zu verwirklichen. Nach langen Jahren, in denen sie die Kinder großgezogen haben, wünschen sie sich, ihre eigenen Interessen verwirklichen können, ohne immer auf andere Rücksicht nehmen zu müssen.
  • Zudem wächst die Lebenserwartung ständig, sodass Paare sich auch mit 50 oder 60 oder sogar noch später fragen, ob das wirklich alles war und ob sie so den Rest seines Lebens verbringen möchten.

Unterhalt und Versorgungsausgleich bei einer Trennung nach 30 Jahren

Um Geld wird gerade bei den sogenannten grauen Scheidungen, also bei Scheidungen nach 30 Jahren oft erbittert gestritten. Geht es in jüngeren Jahren vor dem Familiengericht oft um das Sorgerecht und das Umgangsrecht mit den gemeinsamen Kindern, geht es später nur noch um Geld. Während des Trennungsjahrs gibt es Anspruch auf Trennungsunterhalt. Dabei stehen dem geringer verdienenden Partner 3/7 des anrechnungsfähigen Nettoeinkommens des besserverdienenden Partners zu. Verdient der Unterhaltsberechtigte zusätzlich eigenes Geld, so wird sein regelmäßiges Einkommen von dem anrechnungsfähigen Nettoeinkommen des Unterhaltspflichtigen abgezogen und von dem Differenzeinkommen stehen ihm wiederum 3/7 zu. Dem Unterhaltszahler bleibt auf jeden Fall ein Selbstbehalt, dessen Höhe bei 1.475/1.600 EUR liegt, doch bis zu dieser Grenze muss er den errechneten Unterhalt zahlen.

 

Nach der Scheidung hat der unterhaltsberechtigte Partner keinen Anspruch mehr auf den Trennungsunterhalt, aber dafür kann nachehelicher Ehegattenunterhalt beantragt werden. Zwar ist es so, dass nach Beendigung der Ehe jeder der beiden Ex-Partner dafür zuständig ist, sein eigenes Leben zu organisieren und sich durch Aufnahme einer Arbeit selbst zu finanzieren, doch viele Ausnahmeregelungen, die gerade bei einer Scheidung nach 30 Jahren greifen, sorgen dafür, dass der besserverdienende Partner oft trotzdem Unterhalt zahlen muss. Zu diesen sogenannten Unterhaltstatbeständen, die erfüllt sein müssen, um Unterhaltszahlungen zu erhalten und die besonders bei einer späten Scheidung relevant sind, zählen:

 

  • Unterhalt wegen Alters, wenn der Unterhaltsberechtigte aufgrund seines Alters keine Arbeit mehr annehmen kann. Diese Erwerbsunfähigkeit aufgrund des Alters muss bereits zum Zeitpunkt der Scheidung vorliegen, was bei den späten Scheidungen oft der Fall ist.
  • Unterhalt wegen Krankheit und Gebrechen, wenn der Unterhaltsberechtigte aus gesundheitlichen Gründen keine Erwerbstätigkeit aufnehmen kann.
  • Unterhalt wegen Erwerbslosigkeit, wenn der Unterhaltsberechtigte keine Arbeit findet. Das ist oft der Fall, wenn Partner keine Ausbildung haben und in den letzten 20, 30 oder 40 Jahren nicht oder nur geringfügig gearbeitet haben, weil sie sich um Kinder, Familie und Haushalt gekümmert haben.

Versorgungsausgleich

Schaubild

Ein sehr wichtiger Faktor bei einer Trennung nach 30 Jahren ist allein aufgrund des Alters der Ehepartner der Versorgungsausgleich. Über den Versorgungsausgleich werden die Rentenansprüche, die die Ehepartner während der Ehezeit erworben haben, ausgeglichen. So wird gewährleistet, dass beide Partner eine gleichhohe Rente haben, auch wenn der eine Partner gearbeitet hat, während der andere zu Hause geblieben ist und sich um die Kinder gekümmert hat. Auch dieser Umstand birgt mehr als genug Potential für Streit und Ärger, so dass frühzeitig ein Rechtsanwalt mit der Wahrung der eigenen Interessen beauftragt werden sollte.

 

Darüber hinaus gibt es auch noch die Möglichkeit, diesen Versorgungsaugleich im Vorfeld mittels eines Ehevertrages auszuschließen, doch die meisten Menschen gehen während der funktionierenden Ehe davon aus, dass sie ihren Partner im Alter gern versorgt wissen möchten und vereinbaren daher keinen Ausschluss.

Zugewinnausgleich

Ebenso wie der Unterhalt enthält auch der Zugewinnausgleich bei einer Trennung und Scheidung nach 30 Jahren Ehe jede Menge Konfliktpotential. Die Erfahrung vieler Scheidungsanwälte zeigt, dass gerade im Alter oft regelrechte Rosenkriege um das Vermögen entbrennen und die Beteiligten sich durch langwierige rechtliche Streitereien letztendlich um das letzte Hemd bringen.

 

Das mag daran liegen, dass Partner um das Vermögen, für das sie ihr Leben lang gearbeitet hat, härter kämpfen, als wenn sie wissen, dass sie auch beruflich und materiell noch einmal von vorn anfangen können. Ein weiterer Grund liegt darin, dass sich gerade in diesen Streitigkeiten und Rosenkriegen oft Spannungen entladen, die jahrzehntelang in der Ehe geschwelt haben, aber nie angesprochen, geschweige gelöst wurden. Diese Kämpfe gehen zuweilen so weit, dass Besitztümer lieber mutwillig zerstört werden, als sie dem andern zu überlassen.

 

Dabei wäre es für beide Beteiligten wesentlich einfacher und kostengünstiger, sich zu einigen und den gemeinsamen Besitz, wenn auch zähneknirschend zu teilen. Schaffen sie das sogar allein und ohne Anwalt und können sie sich auch über die Unterhaltszahlungen einig werden, können sie sich bei der Scheidung vor Gericht von einem gemeinsamen Anwalt vertreten lassen und so viel Geld sparen.

EXPERTENTIPP

Unterlagen vorbereiten

Zeichnet sich eine Trennung nach 30 Jahren ab, sollten Sie auf jeden Fall wichtige persönliche Dokumente an sich nehmen und so viele Beweise wie möglich sammeln und kopieren, die über das gemeinsame Vermögen Aufschluss geben.

Rolle der Kinder

Während der Kindesunterhalt bei einer Trennung und Scheidung nach 30 Jahren meist keine Rolle mehr spielt, weil die Kinder längst erwachsen sind, ist die Scheidung der Eltern trotzdem immer ein Einschnitt im Leben, egal wie alt die Kinder sind. Gerade erwachsene Kinder werden oft in eine streitige Trennung hineingezogen, einer oder beide Elternteile erwarten Verständnis für die eigene Lage und verlangen dadurch, dass das Kind Stellung gegen den anderen Elternteil bezieht. Oft wird von dem Kind auch erwartet, dass es als Vermittler zwischen den Eltern tätig wird oder einem Elternteil als Stütze, Halt oder gar Therapeut dient. Das ist jedoch auch für erwachsene Kinder eine schwierige Situation und oft leiden sie trotz ihres Alters unter der Trennung und Scheidung nach 30 Jahren Ehe der Eltern.

 

Wenn auch die elterliche Beziehung als Nest und Zuhause bei den erwachsenen Kindern keine Rolle mehr spielt, so stellt die Trennung nach 30 Jahren Ehe der Eltern oft die eigenen Beziehungen der Kinder in Frage, die sich denken: Wenn selbst die langjährige Ehe meiner Eltern nicht hält, wie soll es dann meine Beziehung tun? Ebenso wie bei kleinen Kindern sollten Eltern daher möglichst versuchen, auch ihre erwachsenen Kinder nicht mit in die Trennung hineinzuziehen. Die Kinder hingegen sollten den Eltern klare Grenzen setzen und offen sagen, ab wann sie ein Verhalten, wie beispielsweise ein ständiges Beschweren über den anderen Elternteil, als belastend empfinden.

EXPERTENTIPP

Therapie in Anspruch nehmen

Wer nach einer Trennung oder Scheidung nach 30 Jahren Ehe Gesprächsbedarf hat oder die Situation allein nicht verarbeiten kann, sollte sich besser an eine Beratungsstelle, einen Psychologen oder eine Selbsthilfegruppe wenden, anstatt ausgerechnet die Kinder als Gesprächspartner zu wählen.

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Ausklang - Am Ende wird alles immer gut

Eine Trennung nach 30 Jahren Ehe wird von den Beteiligten sehr unterschiedlich empfunden. Für die einen ist es eine Katastrophe, für die anderen eine Befreiung und die Chance, endlich das eigene Leben zu leben. Wirtschaftlich gesehen ist die Scheidung in höherem Alter fast immer von Nachteil für die Ehepartner, doch dem kann ein Paar ein wenig entgegenwirken, indem es versucht, mit dem Noch-Ehepartner zusammenzuarbeiten, das Vermögen einvernehmlich zu teilen und zu einer Einigung bezüglich des Unterhalts zu kommen. So können beide nach der Scheidung glücklicher und zufriedener zu leben.