...Menschen ändern sich. So ist der Lauf der Dinge. Das gilt umso mehr, wenn sie noch jung sind. Aus dem smarten Bad Boy auf dem Motorrad kann mit den Jahren ein biederer Geschäftsmann werden, aus dem hinreißenden Vamp ein Mauerblümchen. Und umgekehrt. Niemand ist in der Zeit eingefroren, und auch wenn es zwar sein kann, dass man miteinander wächst und mit diesen Veränderungen klarkommt, gibt es doch auch keine Garantie dafür. So viel sollte einem klar sein.
Wir lieben die Ehe. Sie ist eine schöne und romantische Institution, die beiden Partnern viel Freude bereiten kann. Trotzdem wollen wir an dieser Stelle mal den Advocatus Diaboli spielen und offen ansprechen, welche Risiken das „Ja-Wort“ mit sich bringt, vor allem, wenn es nicht gut überlegt ist. Neun Gründe gegen die Ehe haben wir gefunden. Und deswegen wollen wir „jetzt sprechen“ und dann – wenn Sie trotzdem noch heiraten wollen – „für immer schweigen“.
Einwand 1: Wer zu früh kommt, den bestraft die Ehe
Die Liebe ist frisch, die Hormone tanzen Samba und jeder, der ernsthaft daran zweifelt, dass man nicht gemeinsam bis zum Ende der Welt und dem Ende seiner Tage geht, kann einfach nicht bei Trost sein. Der Rausch einer frischen Liebe bereichert unser Leben und bemalt selbst den tristesten Alltag mit frischen Farben. Aber wer deswegen bereits nach ein paar Monaten zum Traualtar rast, kann ein böses Erwachen erleben. Spätestens, wenn man sich irgendwann – randvoll mit Stress und Alltagssorgen – gegenseitig (verbal) an die Gurgel geht, könnte man seine Spontanität bereuen. Lernen Sie Ihren Partner lieber erst mal richtig kennen, dann wissen sie auch, wie er im Alltag reagiert. Zumindest ungefähr, denn...
Einwand 2: Alles ändert sich!
Schaubild
Einwand 3: Verschiedene Welten
Ohne eine gemeinsame Basis geht nichts. Zwar ziehen sich – da hat die oft zitierte Binsenweisheit recht - Gegensätze durchaus an: Der Reiz des Unbekannten und die neuen Erfahrungen und Ansichten, die unser Leben zu bereichern versprechen, können eine große Faszination auf uns ausüben. Aber auf lange Sicht gilt eher eine andere Binsenweisheit: „Gleich und Gleich gesellt sich gern“. Wenn einem nämlich auf Dauer die Musik, die Hobbys, die philosophischen und politischen Ansichten, die Vorstellungen über die gemeinsame Familienplanung und die sexuellen Vorlieben des Partners gehörig auf die Nerven gehen, wünscht man sich vielleicht gar nicht erst geheiratet zu haben. Oder sich zumindest etwas ähnlicher zu sein.
Einwand 4: Die Ehe ist kein Wundermittel
Die Ehe ist ein großes Mysterium. Die Zeremonie, das weiße Kleid bzw. der feine Anzug, vielleicht ein neuer Name. Und jeder, wirklich jeder redet davon: Der Pfarrer. Das Fernsehen. Die (Frauen-)Zeitschrift. Die Eltern. Und nicht zuletzt der eigene Partner. Die Gefahr ist groß, sich von der Ehe den Ausweg aus all seinen Problemen zu erhoffen. Aber eine Ehe wird weder Ihre Seele retten, noch all ihre Probleme lösen oder ihre brüchige Beziehung kitten. Eine Ehe ist nur so gut, wie die Beziehung, die ihr vorausgeht. Auch gegen Einsamkeit hilft die Ehe nur bedingt. Denn wenn sie nicht glücklich ist, kann man sich auch zu zweit verdammt einsam fühlen.
Einwand 5: Die Ehe ist kein Freundschaftsdienst
Es ist Ihr Herz. Nicht das Ihrer Eltern, Großeltern, Schwiegereltern, Freunde oder Ihres Partners. Und es ist auch allein Ihre Sache, an wen Sie es mit einer Ehe binden. Sie tun auf lange Sicht niemandem einen Gefallen damit, wenn Sie jemanden heiraten, obwohl sie dabei Bedenken mit sich herumtragen, nur um ihren Partner nicht zu enttäuschen oder sonst irgendjemanden zufriedenzustellen. Zuerst mögen hier die Freude und die Dankbarkeit groß sein, aber wenn sie später in Ihrer Ehe unzufrieden, unglücklich und gereizt werden und am Ende doch die Brocken hinschmeißen (müssen), dann ist ihr Partner oder Ihre Familie noch viel enttäuschter. Und Sie haben vielleicht wertvolle Jahre Ihres Lebens verloren.
Einwand 6: Scheidungskosten
Scheidungen können teuer sein. Zumindest dann, wenn man nicht mit einem Ehevertrag entsprechend vorgesorgt hat. Dann wartet vielleicht ein „Ende mit Schrecken“ auf Sie, nachdem Sie sich mühsam von Ihrem „Schrecken ohne Ende“ gelöst haben. Zwar helfen wir Ihnen gerne dabei, Ihre Scheidungskosten so gering wie möglich zu halten, aber auch weniger Geld kann noch zu viel sein und von dem emotionalen Stress, den eine Trennung mit sich bringt, wollen wir hier gar nicht erst anfangen.
Dauer: 13:16
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Scheidung: Wie minimiere ich meine Scheidungskosten?
Einwand 7: Stress, Stress, Stress
Eine Hochzeitsfeier kann sehr schön und romantisch sein. Aber sie kann auch der Party-gewordene Albtraum an Vorbereitung und Organisation werden. Für eine Hochzeit müssen sie monatelang sehr viel planen und organisieren. Und das noch neben Job, Studium oder Ausbildung. Einladungen, Standesamt-Termin, Räumlichkeiten, Brautkleid, Brautstrauß, Ringe, Dekoration, Band oder DJ, Hochzeitsspiele … Die Liste ist schier endlos. Und das alles (vielleicht) für einen Tag, von dem sie vor lauter Stress nicht sonderlich viel mitbekommen und an dessen Ende wegen erschöpfter Kraftreserven mit etwas Pech keine oder eine unbefriedigende Hochzeitsnacht wartet.
Einwand 8: Romantik stirbt - mit Sicherheit
Am Anfang einer Beziehung ist noch alles spannend, neu und vor allem unsicher. Niemand weiß, welche Überraschungen der neue Schwarm noch so bereithält und man legt sich mächtig ins Zeug, um bei der frisch gewonnenen Liebe möglichst hoch im Kurs zu stehen. Spätestens aber nach dem „Ja-Wort“ sind die meisten Geheimnisse enthüllt und man ist sich ziemlich sicher, dass der Partner nicht gleich entnervt alles hinschmeißt, wenn man mal keine Rosen gekauft oder mal kein Gedicht geschrieben hat. Auch die erotische Überraschung am Abend oder der spontan vorbereitete Musical-Besuch sind zwar sicher eine nette Sache, aber es warten ja auch noch der Einkauf und vor allem die Couch, nach einem harten Arbeitstag. Die gemeinsame Wohnung und Haushaltsführung macht es auch nicht gerade einfacher, sich eine romantische Überraschung für den Partner auszudenken oder selbst noch überrascht zu werden. - Kurzum, man ist einander sicher geworden und dadurch besteht nun die Gefahr, dass man sich über kurz oder lang als Besitz betrachtet.
Einwand 9: Ohne Ring geht es auch
Auch eine Beziehung ohne Trauschein kann ernsthaft, tief und voller Liebe sein. Um füreinander da zu sein und gemeinsam eine schöne Zeit zu erleben, braucht es keine Zeremonie, keine Trauzeugen und keine Ringe. Mann muss dafür nicht einmal zwingend zusammenwohnen. Wer sich für getrennte Wohnungen entscheidet, hat den Vorteil, dass er weiter ungestört seinen Hobbys nachgehen und seine eigenen Angelegenheiten regeln kann. Die Zeit mit dem Partner bleibt dann allein der Romantik vorbehalten. Doch auch wenn man in „wilder Ehe“ in der gemeinsamen Wohnung lebt, bleibt ein Vorteil: Durch ihre größere Unverbindlichkeit bleibt so eine Beziehung auch spannender und immer etwas abenteuerlich...