Wenn die Kur Schatten wirft

Aufenthalte in Reha-Kliniken können mit einem gewissen Touch von Urlaub einhergehen: Nach einer schweren Krankheit oder einer OP ist jetzt „Nachsorge“ und Erholung angesagt. Für eine Partnerschaft entsteht allerdings das Problem, dass eine Reha (kurz für: Rehabilitation) gewöhnlich nur einer der beiden Personen antritt, während die andere – vielleicht noch mit Kindern – alleine in der gemeinsamen Wohnung verbleibt. Wenn dann auch noch der berühmte „Kurschatten“ auftaucht, entschließt sich oft einer der Partner, den anderen wegen eines anderen Reha-Patienten zu verlassen. Beschreibt das Ihre Situation ziemlich genau, holen Sie sich jetzt Hilfe – zum Beispiel durch unser Gratis-InfoPaket zur Scheidung, das erste Informationen und zahlreiche Tipps dazu enthält.

Die längere Abwesenheit eines Partners kann für eine Reihe von Partnerschaftsproblemen sorgen.

Der daheimgebliebene Partner könnte durchaus mit Groll darauf reagieren, dass er oder sie mit Hausarbeit und Kindern alleine gelassen wurde. Selbst wenn dieser Unwillen uneingestanden oder unbewusst ist, da eine Reha-Einweisung ja im Regelfall ja keine freiwillige Entscheidung des Patienten ist, sondern medizinischen Notwendigkeiten folgt, kann dieses Gefühl das Verhalten gegenüber dem Zurückgekehrten und damit die Beziehung negativ beeinflussen. Der Partner zuhause könnte unter dem Eindruck stehen, dass er oder sie in den letzten Wochen oder Monaten weit mehr für die Beziehung „geleistet“ hat, während sich der Andere „amüsiert“ hat, und diesen heimlichen Ärger in irgendeiner Weise an dem Heimgekehrten auslassen, z. B. indem plötzlich übertriebene Forderungen an ihn gestellt werden.

Doch auch der Partner in der Reha könnte sich durch den Aufenthalt von seiner Frau / seinem Mann daheim entfremdet haben. Die räumliche Distanz vom Partner und dem gewöhnlichen Schauplatz des Lebens kann dazu führen, dass er oder sie sozusagen „von außen“ auf eine Beziehung schaut, die man ansonsten einfach so weitergelebt hätte. Dieser Blickwinkel könnte unangenehme Fragen aufwerfen:

• Stelle ich möglicherweise schon seit Jahren meine eigenen Bedürfnisse gegenüber denen meiner Partnerin / meines Partners zurück?
• Ist mein jetziges Leben das Leben, das ich mir zu Beginn der Beziehung erträumt hatte?
• Und im schlimmsten Falle: Liebe ich meine Partnerin / meinen Partner überhaupt noch?

Zusätzlich entsteht diese Art von Zweifeln durch Gespräche mit anderen Patienten. Vielleicht hört man ja von Partnerschaften, die ungleich besser zu funktionieren scheinen. Vielleicht erzählt man einer Reha-Bekanntschaft von seiner Beziehung und erntet Staunen: „Wie kannst Du Dir denn sowas nur gefallen lassen?“

Sollte die Reha-Maßnahme mit einer psychischen Erkrankung zusammenhängen, können Gespräche mit Therapeuten, in denen fast immer auch das Beziehungsleben des Patienten thematisiert wird, ähnliche Effekte auslösen.

Und dann – es ist nicht undenkbar, dass man in der Reha einen Menschen kennenlernt, zu dem man sich hingezogen fühlt und der dieses Gefühl erwidert:

Die Entfremdung vom Partner daheim begünstigt natürlich das Zustandekommen einer Affäre, wenn sich eine geeignete und geneigte Person unter den Mitpatienten findet. Verhältnisse zwischen Patienten und Ärzten oder Pflegepersonal kommen auch vor, aber seltener, weil solche Beziehungen gegen Recht oder Standesrecht verstoßen können.

Eine Affäre in der Reha kann bewusst von den Beteiligten als „Abenteuer“ geplant sein, dessen scheinbare Folgenlosigkeit die Versuchung dazu vergrößert. Der Mitpatient / die Mitpatientin lebt vielleicht in einer ganz anderen Ecke des Landes und befindet sich ebenfalls in festen Händen. Ein Verhältnis dieser Art kann idealerweise, wenn einer der Beteiligten seine Reha beendet, aus dem Leben der Beteiligten einfach gestrichen werden, analog zu den bekannten Urlaubsbeziehungen zwischen unverpartnerten jungen Leuten. Keinesfalls soll es sich um den Beginn einer völlig neuen Lebenspartnerschaft auf Kosten der bestehenden handeln, die anderenfalls durch Trennung oder Scheidung beendet werden müsste. Aus diesem Grunde hat der Ausdruck „Kurschatten“ einen gewissen saloppen Beiklang, der den Gedanken an eine Tragödie gar nicht aufkommen lässt.

Dennoch sollte sich ein Mensch, der sich entsprechend verlockt fühlt, gut überlegen, ob er das Risiko einer solchen Interimsbeziehung eingehen sollte. Erstens könnte der Partner daheim per Zufall oder weil er misstrauisch geworden ist und geeignete Hebel (Detektiv?) in Bewegung gesetzt hat,noch während des Reha-Aufenthaltes oder auch danach von dem Fehltritt erfahren. Und was für den Fremdgehenden ein belangloses Abenteuer gewesen sein mag, könnte für den Betrogenen einen katastrophalen Vertrauensbruch und den Grund für Trennung und Scheidung bedeuten.

Ein weiterer Punkt ist, dass man sich über seinen eigenen Wunsch, nur eine zeitlich begrenzte Bettgeschichte zu beginnen, zwar sicher sein kann, aber nicht über die Absichten des „Kurschattens“. Es ist immer möglich, dass sich der oder die Andere ernsthaft verliebt hat, mit einer festen Beziehung rechnet oder auf sie hofft und nach dem Ende der Geschichte extrem verletzt ist und ggf. sogar versucht, sich durch Bloßstellung des Reha-Freundes / der Reha-Freundin zu rächen oder sich als Stalker zu betätigen.

Zunächst einmal sollten Sie Ihrem Partner / Ihrer Partnerin nicht grundlos misstrauen. Die meisten Menschen, die sich einer Reha unterziehen, konzentrieren sich dort auf ihre Gesundheit und legen sich weder einen Kurschatten zu, noch beginnen sie damit, ihre Beziehung in Frage zu stellen.

Ein netter und eventuell vorbeugender Zug wäre es allerdings, wenn Sie Ihren Partner in der Klinik das eine oder andere Mal besuchen und vielleicht sogar ein paar Tage mit ihm zusammen verbringen. Natürlich kann das problematisch sein, wenn Sie etwa im Ruhrgebiet leben und die Reha-Einrichtung in Oberbayern liegt. Unter Umständen verträgt es sich auch schlecht mit Ihren Alltagsverpflichtungen oder überfordert Ihre finanziellen Möglichkeiten.

Wer den Partner allerdings ohne solche Gründe nicht ein einziges Mal vor Ort besucht und womöglich sogar mit Telefongesprächen sparsam ist, riskiert, dass dieses Verhalten als Desinteresse oder Lieblosigkeit ausgelegt wird.

Wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist, und der Aufenthalt in der Reha eine Beziehungs- oder Ehekrise im Gefolge hat – steht iurFRIEND Ihnen mit Rat und Tat gerne zur Verfügung. Falls es hart auf hart kommt und Sie die Scheidung beantragen wollen oder mit einem Scheidungsantrag Ihres Partners / Ihrer Partnerin konfrontiert sind, rufen Sie unseren InfoPoint unter 0800 34 86 72 3 an. Sie erfahren hier die ersten Schritte für Ihre Scheidung, und auch, wie viel diese kosten würde. Dazu können Sie auch einen Gratis-Kostenvoranschlag für Ihre Scheidung (oder Aufhebung der Lebenspartnerschaft) hier online beantragen.