„Meine Frau ist nur noch Mutter!“ - „Mein Mann identifiziert sich nur noch über seine Rolle als Vater - wo bleibe ich?“ Kommt Ihnen das bekannt vor? Es ist nebenbei nicht nur die vielfach angeführte „Mama-Phase“, auf deren Ende deren Partner hoffen - nein, es kann alle Elternteile betreffen. Dabei ist nicht ausgemacht, dass ein Partner nur des Kindes halber die Partnerschaft vernachlässigt - manchmal ist es auch eine Flucht vor ohnehin existierenden Problemen. Lesen Sie hier die 5 Klassiker, wie dem beizukommen ist, und wenn es nicht klappt, finden Sie in unserem Trennungstest heraus, wo Sie unabhängig davon eigentlich mit Ihrer Beziehung stehen.

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Ehe: Zusammenbleiben wegen der Kinder
Ist es nicht ganz normal, einem Neugeborenen die volle Aufmerksamkeit zu schenken?
Ein guter Anfang - und selbstverständlich ist das so: Kommt ein neuer Mensch auf die Welt, wird alles andere plötzlich ziemlich bedeutunglos, im positiven Sinne. Eine ganze Zeitlang benötigen die kleinen Krabbler „24/7“ unsere Aufmerksamkeit, ehe die Schlafphasen dann so langsam länger als 3 Stunden werden.
Sodann vollzieht sich natürlich auch noch kein vollständiger Turnaround. Sprechen Sie als „first parents“ mit Eltern älterer Kinder, werden Sie zwar häufig hören, in diesem oder jenem bald erreichten Alter des Kindes wird es ruhiger und entspannter - aber eigentlich gibt es immer etwas zu tun. Der nächste und übernächste Meilenstein, sie warten schon, zum Beispiel:
- die100-Tages-Feier steht an,
- die ersten Zähne kommen,
- größere Kleidung muss gekauft werden,
- wie lange die Mutter das Kind stillt, ist auch von Bedeutung,
- und irgendwann rückt auch schon der 1. Geburtstag an, wenn nicht sogar die Bemühungen um einen Krippenplatz.
Wann man sich also eine Verschnaufpause gönnt bzw. wieder etwas me-Time und dann „us“-Time, diesen Zeitpunkt setzt man sich als Erwachsener selbst. Manche zögern diesen Moment jedoch hinaus, oder man hat als Partner das Gefühl, sie blocken ihn regelrecht ab. Wieso?
Schwangerschaft und Geburt gehen nicht spurlos an einer Beziehung vorbei
Die körperlichen und emotionalen Veränderungen, die mit der Schwangerschaft einhergehen, können sowohl die werdende Mutter als auch den Partner betreffen. Das kann im Kleinen geschehen, aber auch das große Ganze betreffen.
Praxisbeispiel
Geburtsvorbereitungskurse und Hebammensuche
Vielfach von Krankenkassen teilübernommen und von Hebammen durchgeführt, helfen diese beim Abbau von Sorgen und Stress. Dabei kommt man in Kontakt mit anderen Eltern, mitunter auch den sogenannten „second parents“, die das Ganze schon einmal durchgestanden sind. Die kostengünstigere Alternative, sich Atemübungen und anderes Wissen auf YouTube anzuschauen, ersetzt dies nicht. Und apropos Hebamme - haben Sie sich gemeinsam um eine bemüht? Es schadet der Beziehung nicht, wenn der nichtschwangere Partner hier den Stress des Herumtelefonierens nach dieser raren Dienstleisterin übernimmt/übernommen hat.
Gleichzeitig können auch Herausforderungen auftreten, wie
- Schlafmangel,
- Stress und
- unterschiedliche Vorstellungen über die Wahl des Krankenhauses (sofern mehrere in Frage kommen)
- sowie sogar über die Durchführung der Geburt.
Fehlt nach der Geburt dann auch vielleicht Unterstützung durch die Familie und man muss es als Duo wuppen, können Streit, Verletzungen und Vertrauensverluste die Folgen eines eigentlich wunderbaren Lebensereignisses sein. Insbesondere Eltern, die ihr Kind zu Corona-Peakzeiten bekamen, leiden eventuell auch heute noch darunter.
Was tun, wenn Partner sich ins Elternsein flüchtet und sich darin verbarrikadiert?
Die Ursache, warum die Dreisamkeit die traute Zweisamkeit „erschwert“, kann also (so oder so) nicht auf den neuen Erdenbürger abgewälzt werden. Weder sollte das der Partner tun, der sich im Bereich der Erziehung überengagiert, noch der, der den Unzufriedenen gibt. Wobei Sie sicher sein können, dass alle beide Partner unzufrieden sein dürften - Liebe und Sex sind keine Einbahnstraßen.
Welche 5 Maßnahmen außer das profane „Reden Sie miteinander“ wären nun denkbar, um Ihrer Beziehung wieder einen neuen Drive zu geben?
1 Fragen, was dem Anderen durch den Kopf geht
Wann fühlen wir Menschen uns wichtig und wertgeschätzt? Wenn sich jemand für uns interessiert. Für das, was wir machen, was wir bedenken und wovor wir uns sorgen. Damit sind keine Gelegenheitsgedanken gemeint wie zum Beispiel „Guck mal, die Butter ist teurer geworden, welche Sorte würdest du ab jetzt kaufen?“. Es geht um Zukunftsperspektiven, allgemeine Gefühle („Wie geht's dir heute?“) und natürlich auch die Familie des Anderen.
2 Verzicht üben für den Partner
Sie haben unter Mühen eine Betreuung für einen Ausgehabend organisiert, aber im einzig möglichen Zeitfenster läuft ein EM-Spiel im TV bzw. ist ein Mädelsabend? Es wäre ein toller Move, wenn Sie zeigen, dass Ihnen es wichtiger ist, etwas für die Partnerschaft zu tun und die anderen Termine zu canceln. Fordern Sie jedoch nicht bei der sich erstbietenden Gelegenheit eine Gegenleistung ein. Liebe ist kein Handel.
3 Übernehmen Sie Aufgaben, die Sie bekanntermaßen nicht ausstehen können
Sie hassen es, den Müll rauszubringen, oder vielleicht mit der Kindergeldkasse zu telefonieren? Der Partner vielleicht auch, aber er oder sie tut es seit Jahr und Tag. Überraschen Sie ihn oder sie mit der Neuigkeit: „Hab ich schon erledigt, Schatz!“ Dies wird den Stresspegel des Anderen rapide senken.
4 Laden Sie zu etwas ein, das Sie nicht ausstehen können, der Partner aber liebt
Die ganz hohe Schule - Sie wissen, dass der Partner Aussicht liebt und schon immer einmal auf den Fernsehturm wollte. Sie selbst jedoch haben Höhenangst und sind bisher stets ausgewichen. Nun recherchieren Sie, dass es einen Turm in einer anderen Stadt gibt, der zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen getroffen hat. Trotz eines immer noch flauen Gefühls im Magen geben Sie sich einen Ruck und laden den Partner zu einer Stippvisite dorthin ein.
5 Ganz zuletzt: Die Paartherapie
Können Sie machen - nur vieles von dem, was Sie in den vorherigen Tipps erfahren haben, wird Ihnen auch die Paartherapeutik als erstes mit auf den Weg geben. Sie können aber auch zusätzliche Hilfe von externer Seite hinzuholen - vielleicht finden Sie bei den ElitExperts zufällig auch eine/n Paarberater/in aus Ihrer Stadt!
EXPERTENTIPP
Unterstellen Sie nicht immer gleich unlautere Motive
Ihr Partner hat Ihnen eine Blume gepflückt, als er an einer öffentlichen Anlage vorbeikam, und möchte nun mit Ihnen ins Bett? Ganz schön billig, nicht wahr? So einfach sind Sie nicht zu bekommen. Sie müssen sich auch sonst nicht hergeben; was den Anderen aber bei erkennbarer Mühe und Aufwand stören könnte, ist eine spöttelnde Verdächtigung, dass sein Verhalten auf Einmaligkeit ausgerichtet ist und er oder sie nur „das Eine“ will. Dies laut und ohne erkennbare Anerkennung ausgesprochen, könnte weitere Versuche erst einmal zunichtemachen.
Alles in allem
Eine Partnerschaft, die ein Kind hervorbringt, ist eine sehr glückliche und gelungene Vereinigung. Sie ist nicht besser oder schlechter als andere Partnerschaften - aber Sie können mit Fug und Recht behaupten, dass Sie gemeinsam etwas Wunderbares geschafft haben. Sie müssen jetzt nur oft wieder zu sich finden. Mit den Tipps in diesem Artikel haben Sie einen ersten Ansatz, und es ist zu hoffen, dass Ihnen das gelingt.
Haben Sie trotzdem unseren Trennungs- und Scheidungstest gemacht? Das ist kein Widerspruch - Sie wollen wissen, wo Sie stehen, und es ist allenfalls ein Zeichen für gute Vorbereitung im Leben, wenn Sie sich auf unseren Seiten auf immerzu wartende Konsequenzen wie eine Trennung oder Unterhaltszahlungen vorbereiten. Möchten Sie, trotz aller und vielleicht noch andauernden Bemühungen, mehr über die Trennung an sich wissen, wenn Sie verheiratet sind? Dann fordern Sie gerne hier bei uns Ihr Gratis-InfoPaket zur Scheidung an, und lesen Sie sich dazu schlau.
Gerne können Sie auch den iurFRIEND-InfoPOINT gratis anrufen und Rückfragen zum Familienrecht stellen. Sie erreichen uns rund um die Uhr unter 0800 34 86 72 3 oder via WhatsApp.