Donnerstag, 04.07.2013 , geschrieben von iurFRIEND-Redaktion
Eigentlich sollten uns Beziehungen glücklich machen. Deswegen gehen wir sie ein, deswegen heiraten wir, bekommen gemeinsam Kinder und wollen viel Zeit miteinander verbringen. Doch das klappt leider nicht immer. Manchmal ist eine Partnerschaft wie ein Virus. Ein Erreger, der jegliche Lebensfreude aus unserem Herzen brennt. Und der uns krank macht. Seelisch und körperlich. Wir zeigen, was man dagegen tun kann und warum keine Partnerschaft oder Ehe es wert ist, sich deswegen kaputtzumachen.
Wann macht eine Beziehung krank?
Schaubild
Die Palette an Folterinstrumenten, mit denen Partner in ungesunden Beziehungen aufwarten, ist riesig. Das fängt an mit ständigen Kränkungen und verbalen Verletzungen, mit Erniedrigung und Beleidigungen, geht über paranoide Eifersucht und Kontrollwahn und hört – leider – auch bei brutaler Gewalt nicht auf. Doch oft sind die ungesunden Einflüsse weniger offensichtlich. Und vor allem wenn auf die eine oder andere Art ein Abhängigkeitsverhältnis zum Partner besteht, wird das schleichende Gift oft erst sehr spät bemerkt. Und die Konsequenzen sind schlimm: Das Selbstbewusstsein des Betroffenen wird geschädigt, er wird traurig und ängstlich und zieht sich mehr und mehr in sich selbst zurück.
Ein hohes Unglücksrisiko geht auch von schwer kranken und ganz besonders von suchtkranken Partnern aus. Wer mit einem Glücksspielsüchtigen, Alkoholsüchtigen oder Drogensüchtigen zusammen ist, wählt damit keinen einfachen Weg und kann womöglich mit der Belastung überfordert sein.
Doch selbst wenn zwei Menschen ohne jede Form von gegenseitiger Gewalt nebeneinander her leben, kann das krankmachen. Denn auch ein Mangel an Liebe ist alles andere als gesund. Verschiedene Forschungen zeigen, dass Menschen in glücklichen und harmonischen Beziehungen länger und gesünder leben.
SchaubildiurFRIEND Schaubild: Glückliche vs Unglückliche Beziehung
Mögliche Folgen
Ungesunde Beziehungen stellen vor allem eine Gefährdung für die psychische Gesundheit dar. Harmonische Beziehungen sind für Menschen und ihr Glück entscheidend. Entsprechend erzeugen ständige Konflikte und Auseinandersetzungen ungesunden Stress. Schlafstörungen, wachsende Unruhe, ständiges Grübeln und Niedergeschlagenheit lassen dann oft nicht lange auf sich warten. Wenn die Tortur zu lange anhält, können in der Folge Depressionen oder andere schwerwiegende psychische Krankheiten auftreten. Im schlimmsten Fall treibt einen so eine Beziehung sogar in den Selbstmord.
Damit es nicht so weit kommt, suchen sich viele Betroffene ein Ventil. Sie flüchten sich in Alkohol, Essen, Drogen, Online-Spiele oder Ähnliches, um sich wenigstens etwas Ablenkung von ihrem täglichen Leid zu verschaffen. Und sie sind dann auf dem besten Weg zu einer Essstörung oder Suchterkrankung.
Neben seelischen Faktoren ist es auch möglich, durch eine belastende Partnerschaft körperlich zu erkranken. Leider ist dabei oft schwer festzustellen, welche Symptome wirklich auf die Beziehung zurückzuführen sind und welche andere Ursachen haben. Immerhin ist die Beziehung ja ein Störfaktor, der stets präsent ist. Trotzdem sind Rückenschmerzen und Magen-Darm-Erkrankungen wegen Beziehungsunglück keine Seltenheit.
CHECKLISTE
Wie gehe ich mit dem Trennungsschmerz um?
Es ist nicht einfach, eine Trennung zu bewältigen. Nehmen Sie sich die Zeit, die Sie dafür brauchen diesen Umbruch und den Trennungsschmerz zu verarbeiten.
Wie so oft im Leben haben Sie als Betroffener zwei Möglichkeiten Ihr Leiden zu beenden. Entweder die kaputte Beziehung wird repariert oder sie wandert auf den Schrottplatz. Damit Ersteres gelingen kann, muss Ihr Partner ernsthaft bereit sein, das Verhalten zu ändern und Sie werden auf jeden Fall die professionelle Hilfe eines Paarberaters benötigen. Andernfalls ist das Risiko zu groß, dass sich am Ende überhaupt nichts ändert. Wenn die Situation aber zu verfahren und Ihr Partner nicht kooperationsbereit ist, führt kein Weg mehr an einer Trennung oder Scheidung vorbei. Lieber Sie wagen einen Neuanfang, als sich weiter zu quälen. Sie – und gegebenenfalls Ihre Kinder – müssen sich nicht alles gefallen lassen.
Wenn Sie den Absprung allein nicht schaffen, können Sie auch therapeutische Hilfe in Anspruch nehmen. Allein schon um einen neuen Blick auf Ihre Situation zu bekommen und zu lernen, wie Sie solche Konstellationen in Zukunft verhindern können, ist das sinnvoll. Dabei können Ihnen auch Freunde und Verwandte helfen. Sie wissen meist noch besser als Sie, ob Ihnen eine Partnerschaft gut tut. Ansonsten gilt: Nur Mut. Das Leben nach der Trennung wird nicht schlimmer sein, als in einer krank machenden Partnerschaft festzustecken. Lieber etwas Ungewissheit mit dem Risiko einer temporären Einsamkeit als das sichere Wissen, noch Monate, Jahre oder sogar Jahrzehnte weiter zu leiden und sein Leben zu vergeuden. Denn Sie dürfen von einer Partnerschaft mehr erwarten als Kummer und Leid. Und Sie haben auch mehr verdient!