Hochzeit bei Moses und Achilles

Ehe und Scheidung in der Antike II

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Dienstag, 14.08.2012 , geschrieben von iurFRIEND-Redaktion

Heute geht es auf unserer Reise durch die Geschichte von Ehe und Scheidung ins antike Griechenland und ins biblische Israel. Was hieß Ehe zu Zeiten von Achilles, Platon oder Moses? Finden wir es heraus!

Antikes Griechenland: Die Ehe als sozialer Kitt

Die Ehe galt im historischen Griechenland als eine fundamentale soziale Einrichtung. Auf ihr baute im Grunde die gesamte Gesellschaft auf. Dieser zentralen Stellung, die die Eheschließung im hellenistischen Raum innehatte, folgte auch die Überlegung des bekannten Gesetzgebers Solon, eine allgemeine Ehepflicht einzuführen. Jeder Mann und jeder Frau im heiratsfähigen Alter, hätte sich dann einen Partner suchen müssen und wäre vielleicht sogar bestraft worden, wenn er allein geblieben wäre. Umgesetzt wurde dieser – in seiner Bedeutung sehr einschneidende Gedanke – jedoch nicht, auch wenn ein ähnliches Gesetz später im römischen Reich wirklich erlassen werden sollte.

 

Dennoch hatten unverheiratete Männer zumindest in Städten wie Sparta oder Athen kein leichtes Leben. Wer ledig war, ob aus eigener Entscheidung oder wegen des Mangels an Möglichkeiten, wurde oft verachtet und mitunter sogar von wichtigen öffentlichen Ämtern ausgeschlossen.

 

Wenn eine Ehe geschlossen wurde, so bestand zwischen den Ehepartnern in der Regel ein Altersunterschied von ungefähr zehn Jahren. Immerhin heiratete man - für antike Verhältnisse - spät. Die Männer gaben ihr Ja-Wort erst mit Anfang Dreißig, während die Frauen meist um die zwanzig Jahre alt waren. Ehen waren vom Grundsatz her monogam.

 

Innerhalb einer Ehe war die Rollenverteilung sehr eindeutig. Frauen hatten sehr wenige Rechte, mussten ihrem Mann bedingungslos treu sein und hatten ihr Aufgabengebiet ausschließlich im Bereich von Kindern und Haushalt. Eine beruflich oder politisch tätige Frau wäre im Griechenland der Antike nicht vorstellbar gewesen. Der Mann dagegen konnte sich um öffentliche Angelegenheiten kümmern. Außerdem konnte er - der Einehe zum Trotz - nach Belieben die Dienste von Prostituierten und Konkubinen in Anspruch nehmen.

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Dauer: 9:47

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Altes Israel: Fortpflanzung und Patriarchat

Auch im alten Israel hatten Frauen einen sehr niedrigen Status. Sie waren praktisch im Besitz ihres Vaters oder des Ehemannes. Eigene Entscheidungen ohne die Einwilligung eines männlichen Vormundes durften sie kaum treffen.

 

Passend hierzu wurde jede Ehe vom Patriarchen arrangiert. Er wählte die Braut für seinen Sohn aus und zahlte an deren Vater einen „Braut-Preis“. Die Wünsche und Gefühle der Tochter und sogar des Sohnes spielten dabei eine untergeordnete Rolle.

 

Von einer Heirat aus Liebe oder auch nur Sympathie konnte ohnehin keine Rede sein. Die Ehe selbst diente allein der Fortpflanzung und hierbei ganz besonders dem Fortbestand des männlichen Namens. Eine Heirat war dabei für jeden gesunden Menschen Pflicht und fand bereits kurz nach der Pubertät statt. Wer trotz dieses Gebotes ledig war, der war zugleich auch sozial geächtet.

 

In Sachen ehelicher Treue, herrschte eine offene Doppelmoral. Während Frauen zur bedingungslosen Treue gezwungen waren, war es Männern auch im alten Israel gestattet, Konkubinen und – bis sich die Monogamie langsam durchzusetzen begann - im Rahmen der Vielehe auch mehrere Frauen zu haben.

 

Scheidungen wurden nicht gefördert, waren Männern aber unter der Bedingung gestattet, dass sie an ihrer Frau eine „Unreinheit“ feststellten. In diesem Fall wurde sie aus dem gemeinsamen Haus verstoßen. Eine Scheidung auf Initiative der Frau, war hingegen so gut wie unmöglich. Selbst die Mißhandlung durch den Ehemann stellte keinen akzeptierten Scheidungsgrund dar.

 

Im dritten Teil der Serie schnüren wir unsere Sandalen und machen uns auf den Weg ins alte Rom. Folgen Sie uns und erfahren Sie, wie die Zeitgenossen Caesars den Bund fürs Leben schlossen und lösten.

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