6 Dinge, die Sie über Eheringe (nach der Trennung) noch nicht wussten

Der Ehering ist das Symbol Ihrer Ehe. Da Sie beide den gleichen Ring tragen, bekunden Sie, dass Sie zusammengehören. Lassen Sie sich scheiden, verliert der Ring seine symbolische Bedeutung. Erfahren Sie hier, wem der Ehering eigentlich rechtlich gehört, wie man ihn in einem medizinischen Notfall in 23 Sekunden vom Finger kriegt oder auch, wann man ihn trotz bestehender Ehe ablegen darf und wie viele Deutsche das tun.

Wollte man es pathetisch ausdrücken, könnte man auf § 1353 BGB verweisen. Dort heißt es, dass die Ehegatten einander zur ehelichen Lebensgemeinschaft verpflichtet sind und füreinander Verantwortung tragen. Als Sie bei der standesamtlichen Trauung und vielleicht zusätzlich bei der kirchlichen Trauung sich gegenseitig die Eheringe an die Finger gesteckt haben, haben Sie damit versichert, dass Sie zur Eheschließung entschlossen sind und Ihr Leben Ihrem Partner oder Ihrer Partnerin widmen möchten. Ansonsten hat der Ehering rechtlich keine Bedeutung. Er veranschaulicht für den Partner und für jeden anderen, der es wissen will, lediglich, dass Sie verheiratet sind.

Haben Sie dem Partner den Ehering geschenkt, gilt die Schenkung als Schenkung. Sie können Ihre Schenkung nicht zurückfordern. Auch die im Gesetz vorgesehene Rückforderung wegen groben Undanks oder wegen einer schweren Verfehlung (§ 530 BGB) dürfte nicht in Betracht kommen. Scheitert Ihre Ehe, sollten Sie sich nicht darauf einlassen, die Verantwortung ausschließlich dem Partner oder der Partnerin zuzuschieben. Ehen scheitern meist, weil beide Partner den Erwartungen nicht gerecht werden. Außerdem bestimmt § 534 BGB, dass Schenkungen, die einer sittlichen Pflicht entsprechen, nicht der Rückforderung unterliegen.

Eine Ausnahme ist dann denkbar, wenn Sie sich bei der Schenkung ausdrücklich und nachweislich vorbehalten haben, den Ehering für den Fall Ihrer Scheidung wieder zurückzufordern. Dies könnte der Fall sein, wenn der Ehering ein Ring ist, der nur im Familienbesitz weitergereicht wird. Gibt es keinen solchen Vorbehalt, gehört der Ehering allein dem Partner.

Eheringe wachsen zwar nicht am Finger an – sie wachsen aber auch nicht mit dem Körper mit. Vielfach ist es dann so, dass sich ein Ehering gar nicht mehr oder allenfalls unter Einsatz von Schmierseife und Schmerz vom Finger abziehen lässt.

Sollte der Finger verletzt sein, ein Arzt aber wegen des Rings nicht an die verletzte Stelle zur Behandlung gelangen, haben US-amerikanische Ärzte ein Verfahren entwickelt. Mit Hilfe einer Feststellzange haben sie einen Ehering in 23 Sekunden vom Finger geschnitten. Dazu sei gesagt, dass dies mit einem Ring aus Wolframcarbid geschah und andere Materialien härter zu knacken sein dürften.

Vielleicht fühlen Sie sich nackt, wenn Sie den Ehering ablegen. Genauso gut könnte es störend sein, wenn sich dort, wo der Ring ist, die bleiche Haut zeigt. Wenn Sie viel im Freien arbeiten, könnte es sein, dass die Sonne die übrige Haut schön gebräunt hat, die Stelle am abgezogenen Ring jedoch weiß bleibt.

Im Gegensatz zu lichtdurchlässigen Bikinis ist ein Ring nicht UV-durchlässig. Möchten Sie nicht, dass jemand sofort herausfindet, ob Sie seit kurzem geschieden sind , greifen Sie auf Selbstbräuner aus der Apotheke zurück. Beachten Sie dabei jedoch, langsam vorzugehen und nichts zu überhasten, um keine falsche Anwendung zu riskieren.

Viele Eheringe sind aus Gold oder Platin. Insoweit ist es wenig empfehlenswert, das wertvolle Material zu zerstören, zu vergraben oder einfach wegzuwerfen. Haben Sie zum Beispiel Kinder, könnten Sie aus Ihrem Ehering neue Eheringe für sie schmieden lassen, wenn Ihr Kind heiratet. Ihr Kind besitzt dann etwas, was auch seinen Elternteilen einmal etwas bedeutet hatte.

Lesen Sie auch gerne unseren Interviewbeitrag zu Scheidungsringen. Dank einer Organisation können Sie Ihren Ehering spenden und damit Scheidungskindern etwas Gutes tun.