So wie der Ring kein Anfang und kein Ende hat, so sollten die Eheringe auch die ewige Verbundenheit zwischen zwei sich liebenden Personen verkörpern. Doch was kann man tun, wenn ein Ehering nach einer gewissen Zeit nicht mehr passt? Oder man seinen Ring nach einer Beziehung ablegt? Schließlich scheitert in Deutschland mittlerweile fast jede zweite Ehe. Hat man nicht doch noch die Chance diesen unbeliebten Begleitern eine ganz neue, positive Bedeutung zu verleihen? Genau dafür eröffnet das gemeinnützige Unternehmen „Flechtwerk 2+1 gGmbH“ aus München eine neue Perspektive.
Gelbgold ist das meistverkaufte Metall für Eheringe
In der heutigen Zeit findet man Eheringe in den unterschiedlichsten Ausprägungen. Durch die riesige Bandbreite an Materialien, Farben, als auch Formen werden die Menschen immer kreativer. Die einen mischen zum Beispiel Gelbgold mit Silber, die anderen lassen sich neben den Namen und dem Hochzeitsdatum, teilweise einen Spruch oder gar ganze Geschichten eingravieren. Es werden sogar Kurse angeboten, in denen man lernen kann seinen eigenen Ehering zu erstellen. Das Schöne dabei ist, dass in dem Kurspreis schon die Materialkosten enthalten sind und man schlussendlich einzigartige Ringe geschmiedet hat. Welches Material welche Vorteile mit sich bringt und welcher am besten zu der Persönlichkeit eines Ehegewillten passt, können Sie aus der folgenden Tabelle entnehmen.
Material | Eigenschaften |
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Platin |
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Gelbgold |
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Weißgold |
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Rotgold und Roségold |
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Silber |
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Ein Ring stärkt ein ganzes Kinderleben
Scheidungsringe für Kinder ist eine Spendenkampagne, die 2018 von der Religionspädagogin Annette Habert gestartet wurde. Sie möchte Menschen dazu motivieren, ihre Ehe- und Verlobungsringe, als auch ganz normale Ringe, die man nicht mehr trägt, zu spenden und somit Scheidungskindern eine ganz neue Perspektive zu geben.
Elternliebe kennt keine Entfernungen
Jedes Jahr erleben über 130.000 Kinder in Deutschland die Trennung oder Scheidung ihrer Eltern. Viele der Kinder leben danach weit entfernt von einem Elternteil. Nicht gerade selten ist es deswegen der Fall, dass getrennt lebende Eltern nicht über die finanziellen Mittel verfügen, ihr Kind regelmäßig zu besuchen. Die Gefahr die Nähe zum Kind zu verlieren ist groß.
Eine Anreise von 400 Kilometern ist keine Seltenheit. Teilweise reisen die Väter und Mütter auch regelmäßig aus Ländern wie der Schweiz, Österreich, Frankreich, Dänemark oder auch Portugal an, um für ihr Kind zu sorgen.
Jedes Kind sollte die Möglichkeit besitzen eine enge emotionale Bindung zu beiden Elternteilen aufzubauen, da sie für die Entwicklung sozialer Kompetenzen elementar ist. Genau aus diesem Grund sollen alle Beteiligten die Möglichkeit haben, diese aufbauen zu können - unabhängig von äußeren Faktoren.
Die Initiative ist über das Internet, Berichte in den unterschiedlichsten Medien und bei Beratungsstellen und Jugendämtern für Eltern auffindbar. Nach der Onlineanmeldung für das Programm wird die Person, die sich angemeldet hat, telefonisch kontaktiert und hinsichtlich der Situation zunächst einmal kostenlos beraten.
Durch die Spende Ihrer Ringe ermöglichen Sie nicht nur sich die Befreiung von Ihrem abgelegten Ring, sondern auch Kindern eine Versicherung, dass ihr Papa oder ihre Mama bald wiederkommt. Ende gut – Anfang gut! Ein Materialwert von allein 72 Euro kann schon ein halbes Jahr lang Betroffenen durch Ihre Spende zwei kostenfreie Übernachtungen bei ehrenamtlichen Gastgebern und kinderfreundliche Umgangsorte pro Monat ermöglichen. Dafür stellen sich beispielsweise Kindertagestätten nach der regulären Schließungszeit zur Verfügung als ein „Kinderzimmer auf Zeit“, wo der angereiste Elternteil ungestört glückliche und erfüllte Stunden mit seinem Kind verbringen kann. Wird der Umgang im Wechselmodell gelöst, kann der eine Elternteil selbstverständlich die Organisation genauso für sich nutzen, wie der andere Elternteil, welcher sonst immer anreist. Vor allem die Kleinsten brauchen die Unterstützung von beiden Eltern gleichermaßen.
Bei dem Gastgeber dreht es sich nicht nur um die finanzielle, sondern auch um die emotionale Unterstützung. Er sensibilisiert Kind und Eltern für den Riss im Vertrauen, der häufig durch eine Trennung erzeugt wird.
Obendrauf wird den Eltern noch eine telefonische und pädagogische Beratung angeboten, rund um das Thema Umgang aus der Distanz und vor Ort.
Was muss ich jetzt tun, um meinen Ehering zu spenden?
Die Spende erfolgt über einen simplen Weg:
- Besuchen Sie die Homepage des Flechtwerkes: scheidungsringe-fuer-kinder.de
- Durch das Ausfüllen eines kurzen Formulars fordern Sie die Spendenbox und kostenloses Infomaterial an.
- Durch den Ankaufrechner auf der Seite des Kooperationspartner ESG Edelmetall- Service GmbH&Co.KG wird der Materialwert Ihres Ringes ermittelt und man darf eigenständig entscheiden, welchen prozentualen Anteil man spenden möchte. Ob man direkt den ganzen Ring spendet oder ob man auch einen prozentualen Anteil am Wert für sich behält, ist jedem selbst überlassen. Ihr Ring wird eingeschmolzen und die Gutschrift an die Initiative überwiesen.
Selbstverständlich gibt es dort auch die Möglichkeit, Geld oder ein Zimmer zur Übernachtung von den Elternteilen zu spenden, wenn man keinen abgelegten Ring zur Verfügung hat.
Ausblick
Als Geschiedener hat man durch diese Initiative die Chance, seinen unbeliebten, abgelegten Eheringen, eine ganz neue und positive Bedeutung zu geben. Mit der Spende des Ringes kann man kleinen Kindern und ihren Eltern helfen, sich ungeachtet der fehlenden finanziellen Mittel und der räumlichen Distanz häufiger zu sehen. Wenn Kindern nach der Trennung das Verbundensein mit beiden Eltern erhalten bleibt, sind wir alle die Beschenkten.