Ex-Partner lässt Kind spät aufbleiben

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Donnerstag, 14.09.2023 , geschrieben von iurFRIEND-Redaktion

Wenn Ihr Kind regelmäßig übermüdet vom Umgang mit dem anderen Elternteil zurückkommt, ist ein Grund dafür oft eine ungewöhnlich späte Zubettgehzeit. Während Sie selbst vermutlich die Bedeutung regelmäßiger Schlafenszeiten für die Gesundheit und Entwicklung des Kindes anerkennen, ist der andere Elternteil darin oft flexibler. Die Folgen von verspäteten Nächten und müden Morgen wirken sich für Kinder jedoch erheblicher aus als für Erwachsene, weswegen Sie hier gewiss nach einer Lösung suchen.

Wieso wirkt Kind so übermüdet nach dem Umgang?

Ihr Kind ist an zwei Wochenenden immer beim anderen Elternteil. Nach der Rückkehr hat es allerdings Schwierigkeiten, zur üblichen Zeit einzuschlafen, was sich vor allem am Morgen des Schulmontags bemerkbar macht: Das Kind ist

 

  • übermüdet,
  • schlecht gelaunt,
  • kann sich in den ersten Stunden nicht auf den Unterricht konzentrieren bzw.
  • ist quengelig im Kindergarten.

 

Ist es auffällig, dass sich dieses Verhalten nicht einstellt, wenn das Kind das Wochenende über bei Ihnen ist, sollten Sie der Sache auf den Grund gehen. Zunächst sind jedoch auch eine Reihe anderer Gründe denkbar, wie zum Beispiel:

 

  •  Überstimulation: Besuche, insbesondere solche, die viel Aktivität und Interaktion beinhalten, können für ein Kind überwältigend sein. Diese Überstimulation kann dazu führen, dass Ihr Kind beim Nachhausekommen erschöpft ist.
  • Emotionale Belastung: Besuche, insbesondere bei Trennungen oder schwierigen familiären Situationen, können emotional belastend sein.

 

Ein häufiger Grund ist jedoch ein inkonsistenter Schlaf-Wach-Zyklus. Wenn die Schlafenszeiten zwischen den beiden Haushalten stark variieren, kann das Kind unter einem Phänomen leiden, das als "sozialer Jetlag" bekannt ist. Es ist ähnlich dem Gefühl, das man hat, wenn man durch mehrere Zeitzonen reist und dann mit den Auswirkungen des Jetlags zu kämpfen hat.

Folgen, wenn das Kind immer müde vom Umgang wiederkommt

Fehlende Kommunikation oder auch Uneinigkeiten in Fragen der Erziehung tragen häufig dazu bei, dass sich Elternteile in die Haare bekommen. Fragen wie, ob der Partner das Kind alleine in der Wohnung lassen sollte oder eine inkonsequente Schlafroutine der gemeinsamen Kinder sind oft Inhalt hitziger Diskussionen.

 

Zu unterschiedliche Zubettgehzeiten können sich auf die Gesundheit auswirken, abgesehen davon, dass es Ihren Tagesablauf durcheinanderbringt, wenn Sie ein kleineres Kind morgens mit noch größerer Mühe schul- oder kitafertig machen müssen.

 

Daher ist es ist wichtig, dass Routinen möglichst von beiden Eltern eingehalten werden. Routinen und feste Abläufe geben Kindern das Gefühl von Sicherheit – alles ist wie immer. Auch wenn das Kind manchmal eben noch weiter wach bleiben will und sich zunächst beschwert. Ihm sind diese Hintergründe schlicht noch nicht greifbar.

 

Möglicherweise Ihrem Partner oder Ihrer Partnerin auch noch nicht. Stellen Sie ihm gegenüber dar, dass es, im Besonderen für das Kind das Beste ist, früher schlafen zu gehen. Schildern Sie die Situation, die sich am nächsten Werktag bietet. Verweisen Sie auch auf die folgende Übersicht, die Sie so oder ähnlich auch auf unabhängigen Seiten finden.

Was sind die altersgerechten Zubettgehzeiten?

Schaubild

Die altersgerechte Zubettgehzeit ist abhängig von verschiedenen Faktoren, einschließlich des Alters, der täglichen Routine und der individuellen Schlafbedürfnisse des Kindes. Die National Sleep Foundation in den USA gibt folgende allgemeine Richtlinien für den Schlafbedarf bei Kindern unterschiedlichen Alters an:

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Scheidung mit Kind

Neugeborene (0-3 Monate):

  • Gesamtschlafbedarf: 14-17 Stunden
  • Empfohlene Zubettgehzeiten: Je nach Fütterungs- und Schlafzyklus des Säuglings in der Regel alle 2-3 Stunden.

Säuglinge (4-11 Monate):

  • Gesamtschlafbedarf: 12-15 Stunden
  • Empfohlene Zubettgehzeiten: zwischen 19:00 und 19:30 Uhr.

Kleinkinder (1-2 Jahre):

  • Gesamtschlafbedarf: 11-14 Stunden
  • Empfohlene Zubettgehzeiten: zwischen 19:00 und 19:30 Uhr.

Vorschulkinder (3-5 Jahre):

  • Gesamtschlafbedarf: 10-13 Stunden
  • Empfohlene Zubettgehzeiten: zwischen 19:00 und 20:00 Uhr.

Schulkinder (6-13 Jahre):

  • Gesamtschlafbedarf: 9-11 Stunden
  • Empfohlene Zubettgehzeiten: zwischen 20:00 und 21:00 Uhr.

Teenager (14-17 Jahre):

  • Gesamtschlafbedarf: 8-10 Stunden
  • Empfohlene Zubettgehzeiten: zwischen 21:00 und 23:00 Uhr.

Diese Zeiten sind nur als allgemeine Leitlinie gedacht und es ist wichtig, auf die individuellen Bedürfnisse des eigenen Kindes einzugehen. Es kann vorkommen, dass ein Kind mehr oder weniger Schlaf benötigt, als hier vorgeschlagen wird.

Gibt es Unterschiede bei den Zubettgehzeiten an Schultagen und am Wochenende?

Ja, es kann Unterschiede bei den Zubettgehzeiten an Schultagen und am Wochenende geben, aber Experten empfehlen, diese so gering wie möglich zu halten. Wenn Ihr Kind zum Beispiel normalerweise um 20:30 Uhr ins Bett geht und um 7:00 Uhr aufwacht, sollte es am Wochenende nicht später als 21:30 Uhr ins Bett gehen und nicht später als 8:00 Uhr aufwachen.

 

Indem Sie eine konsistente Schlafenszeit beibehalten, unterstützen Sie die natürliche innere Uhr Ihres Kindes, was dazu beiträgt, dass es leichter einschläft und aufwachen kann. Es ist auch wichtig zu beachten, dass Kinder, unabhängig vom Wochentag, immer die empfohlene Menge an Schlaf benötigen, die auf ihr Alter abgestimmt ist.

Was können Eltern tun, damit ihr Kind am Abend leichter einschläft?

Ein sorgfältig geplantes Tagesprogramm kann dazu beitragen, Kinder zur richtigen Zeit müde zu machen und so eine gute Nachtruhe zu fördern. Hier sind einige Vorschläge für Aktivitäten und Strategien, die Sie in das Tagesprogramm eines Kindes einbinden könnten:

Sportliche Aktivitäten

Engagieren Sie Ihr Kind in verschiedenen sportlichen Aktivitäten wie Fußball, Schwimmen, Fahrradfahren, Tanzen oder anderen Mannschaftssportarten. Bewegung und körperliche Anstrengung helfen dabei, überschüssige Energie abzubauen und die Müdigkeit zu fördern.

 

Unterstützen Sie Ihr Kind dabei, draußen zu spielen und sich zu bewegen. Besuchen Sie einen Spielplatz, machen Sie Spaziergänge in der Natur oder organisieren Sie Picknicks im Park. Frische Luft und natürliche Umgebung fördern die Müdigkeit.

Kreative Aktivitäten

Bieten Sie Ihrem Kind Möglichkeiten, seine kreative Seite zu entfalten. Das kann Malen, Basteln, Modellieren oder andere handwerkliche Tätigkeiten beinhalten. Diese Aktivitäten können stimulierend sein, aber auch dazu beitragen, dass Kinder sich ausdrücken und ihre Energie kanalisieren können.

Bildschirmzeit einschränken

Begrenzen Sie die Zeit, die Ihr Kind vor Bildschirmen verbringt, da dies dazu führen kann, dass Kinder aufgeregt und überstimuliert werden. Übermäßige Bildschirmzeit kann auch den Schlaf-Wach-Rhythmus stören.

Ruhephasen

Achten Sie darauf, dass Ihr Kind auch genügend Ruhephasen hat. Setzen Sie feste Zeiten für einen Mittagsschlaf oder ruhige Aktivitäten, wie Lesen oder Hörspiele fest, um das Kind zu entspannen und zur Ruhe kommen zu lassen.

 

Es besteht sonst die Gefahr, dass sich ein Kind dermaßen auspowert, dass es zwar einen Zwischenschlaf macht, diesen aber weder so spät, dass es bis zum Morgen durchschläft, noch so früh, dass es noch als Mittagsschlaf durchgeht. In der Folge wacht der Nachwuchs vielleicht um 18 Uhr auf und nächtigt dann erst gegen Mitternacht.

Gemeinsame Regelung mit Ex-Partner absprechen

Die Festlegung einer gemeinsamen Regelung für die Zubettgehzeit Ihres Kindes zwischen Ihnen und Ihrem Ex-Partner kann eine Herausforderung sein, insbesondere wenn Sie getrennte Haushalte führen. Hier sind einige Tipps, die helfen können:

 

  1. Diskutieren Sie das Thema offen und ehrlich mit Ihrem Ex-Partner. Es ist wichtig, dass Sie beide die Wichtigkeit einer konsequenten Schlafenszeit für die Gesundheit und das Wohlbefinden Ihres Kindes verstehen . Falls notwendig, teilen Sie Forschungen und Ratschläge von Experten, um Ihren Standpunkt zu untermauern.
  2. Neben der Schlafenszeit ist es auch ratsam, gemeinsame Pläne für Mahlzeiten, Hausaufgaben und Freizeitaktivitäten anzufertigen. Pflegt das Kind einen wechselnden Umgang mit beiden Elternteilen, kann es mitunter auch hilfreich sein, ein Pendelheft zu führen .
  3. Streitigkeiten über die Erziehung sollten fern von Ihrem Kind ausgetragen werden. Konflikte und Spannungen können Stress und Angst bei Kindern auslösen.
  4. Wenn Sie eine Vereinbarung über Schlafenszeiten oder andere Routinen getroffen haben, ist es entscheidend, dass Sie diese auch befolgen. Dies zeigt Ihrem Kind, dass sie beide in der Lage sind, sich an Absprachen zu halten und eine verlässliche Konstante in seinem Leben sind.

Alles in allem

Es ist nicht immer einfach, eine erfolgreiche Zusammenarbeit zu erreichen, besonders wenn die Wunden der Trennung noch frisch sind. Dennoch ist es für das Wohlergehen des Kindes von entscheidender Bedeutung, konstante Schlafenszeiten zu erreichen. Mit den Argumenten aus diesem Text gelingt es Ihnen hoffentlich Ihren Ex-Partner zu überzeugen.

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