Ursprung von Eifersucht bereits im Kindesalter
Was zu Beginn noch unter feurigem Temperament abgespeichert und sogar bewundert wird, führt über einen längeren Zeitraum hinweg zu zermürbenden Diskussionen und katastrophalen Trennungen: Krankhafte Eifersucht und der Hang, den Partner kontrollieren zu wollen.
Dabei ist Eifersucht an sich kein schädigendes Gefühl. Es ist bis zu einem gewissen Grad ganz normal, dass wir Angst davor haben etwas oder jemanden zu verlieren. Wer ist schon ganz gefeit vor dem grummeligen Gefühl im Magen, wenn der Partner von der neuen Kollegin schwärmt oder die Liebste den ganzen Abend mit einem brillanten Tänzer über die Tanzfläche schwebt. Es handelt sich um ganz normale Emotionen, die jeder von uns hat. Schon ganz kleine Kinder zeigen Anzeichen von Eifersucht, wenn beispielsweise ein neues Geschwisterkind auf die Welt kommt. Forscher haben herausgefunden, dass dies eventuell evolutionäre Ursachen haben könnte. Schenkt die Mutter einem ihrer Kinder zu wenig Aufmerksamkeit, könnte dies lebensgefährlich werden. Aus evolutionsbiologischer Sicht ist deshalb eine entsprechende Reaktion des Kindes wichtig: Es versucht die Aufmerksamkeit zurück zu gewinnen, indem es weint oder auf andere Weise auffällig wird.
Dieses Verhalten liegt demnach tief in uns verborgen und gehört sozusagen zur Grundausstattung des Menschen. Auch wenn diese Emotionen heute in der Regel unnötig sind, scheinen Sie doch noch ihren Ausdruck zu finden und sorgen eben für Dramen in Beziehungen.
Beziehungen leben von gegenseitigem Vertrauen, Respekt und einem liebevollen Miteinander. Wenn einer der beiden Partner diese Schranken ständig durchbricht, ist es unmöglich, eine glückliche Beziehung zu führen. Menschen wollen vor allem eins: Ein glückliches Leben führen. Ein Grundmotiv für unser Leben. Beziehungen, die bestimmt sind von Streitereien und Kontrolle, führen früher oder später unweigerlich zu einer Trennung wegen Eifersucht. Es sei denn beide Partner sind derart voneinander abhängig, dass sie sich nicht voneinander lösen können. Dann handelt es sich jedoch um eine Beziehung, die eher als krankhaft zu bezeichnen ist und über einen längeren Zeitraum hinweg auch krank macht. Aber Eifersucht macht nicht nur krank, sie kann auch einen pathologischen Ursprung haben.
Krankhafte Eifersucht als Krankheit
Es gibt graduelle Abstufungen von eifersüchtigem Verhalten. Es reicht von gekränkt sein, weil der Partner stundenlang mit einer Frau bzw. einem anderen Mann redet, bis hin zu obsessiven Gedanken, die sich Tag und Nacht um die eingebildete Affäre des Partners drehen. In letzterem Fall handelt es sich um eine Krankheit, die ihren Ursprung anderswo haben kann, beispielsweise in einer Angststörung oder einer Depression. In den meisten Fällen liegt ein gestörtes Selbstbild mit einem geringen Selbstbewusstsein zu Grunde. Die betroffenen Menschen haben von sich eine so schlechte Meinung, dass sie sich sicher sind, dass der Partner dies genauso sieht und sie deshalb alsbald verlassen wird. Dass diese Annahmen keinen Anker in der Realität aufweisen, interessiert wenig. Wenn Ihr Partner ein übermäßig kontrollierendes und eifersüchtiges Verhalten zeigt, ist es Zeit, an eine Therapie oder eine Trennung zu denken.
Therapie bei Eifersucht und Misstrauen setzt am Selbstwertgefühl an
Ob Sie sich für eine Trennung entscheiden, oder mit dem Partner weiterhin zusammenbleiben wollen, hängt maßgeblich davon ab, wie bereit Ihr Partner dazu ist, die vielleicht krankhafte Eifersucht in den Griff zu bekommen. Denn das ist durchaus möglich! Wie alle krankhaften Phänomene kann auch eine krankhafte Eifersucht behandelt werden. Ansätze gibt es verschiedene, aber generell ist eine therapeutische Begleitung nötig, die am Aufbau des Selbstwertes Ihres Partners ansetzen sollte. Eine begleitende Paartherapie kann helfen, das ins Stocken gekommene Kommunikationsmuster in der Beziehung wieder ins Fließen zu bringen. Therapeuten haben hier viele Methoden zur Hand, die vielversprechend sind und in den meisten Fällen helfen können. Dazu müssen jedoch beide Partner bereit sein. Ist dies nicht der Fall, bringt auch eine Therapie nichts. Für Sie sollten das eigene Wohlergehen und Ihre seelische und körperliche Gesundheit an erster Stelle stehen. Denn wenn Ihr Partner im übertriebenen Maß eifersüchtig und kontrollierend ist, wirkt sich das auch auf Sie aus.
Folgen von Eifersucht in der Beziehung
Wenn Sie jahrelang mit einem Partner zusammenleben, der Ihnen das Leben bei den kleinsten Anlässen zur Hölle macht, ist nicht nur Ihre Partnerschaft in Gefahr, sondern auch Ihre Gesundheit. Stress gilt heutzutage als eine der meistgenannten Ursachen für alle möglichen Krankheiten. Dies reicht von Bauchschmerzen hin zu Geschwüren und Krebs.
Wir alle stehen im Arbeitsleben unter Druck. Wir müssen immer mehr leisten und den wachsenden Ansprüchen gerecht werden, die an uns gestellt werden. Eine Beziehung sollte ein Gegengewicht darstellen. Sie sollte ein sicherer Hafen sein, der uns Friede und Harmonie bietet. Hier bietet sich die Chance, den Alltagskram zu vergessen und uns endlich entspannen zu können. Wenn die Beziehung eher einem Schlachtfeld ähnelt und es Eifersucht in der Beziehung gibt, wird das für Sie Konsequenzen nach sich ziehen. Wie können Sie also entscheiden, ob eine Trennung wegen Eifersucht vielleicht der beste Weg ist? Stellen Sie sich die Frage: „Bietet mir meine Partnerschaft Schutz und Halt oder schadet sie mir?"
Eifersucht muss Partnern bewusst werden
Auch wenn Sie sich bisher noch nicht entscheiden können und auch nicht müssen: Wägen Sie ab, was Ihnen guttut und wo sie eine Grenze ziehen wollen oder auch müssen. Es ist Ihr Leben und Sie haben das Recht auf ein gemütliches Zuhause und eine harmonische Beziehung. Jeder Mensch ist für sein eigenes Verhalten verantwortlich und dafür, wie er oder sie mit anderen Mensch umgeht und/ oder zusammenlebt. Das gilt auch für Ihren Partner. Dieser sollte in der Lage sein, sein schädigendes Verhalten und seine krankhafte Eifersucht in der Beziehung wahrzunehmen und daran arbeiten, dass dieses nicht mehr dazu führt, dass Beziehungen in die Brüche gehen. Das ist das Mindeste, was Sie von einer erwachsenen Person verlangen können. Verantwortung zu übernehmen ist ein Merkmal von persönlicher Mündigkeit und Reife. Ansonsten sollten Sie nicht zögern und eine Trennung wegen Eifersucht in der Beziehung in die Wege leiten.