Bleiben oder Trennen?

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Definition: Wie wichtig ist die sexuelle Vergangenheit des Partners?

DEFINITION

Wie wichtig ist die sexuelle Vergangenheit des Partners?

So manche Sünden der Vergangenheit, und nicht nur sexuelle, drohen irgendwann die Partnerschaft zu belasten. Einer Studie der Universität Nottingham zufolge gestehen viele Menschen ihrem Partner das ein oder andere Abenteuer von ehedem zu, jedoch verkraften nur die wenigsten die Beichte von Bordellgängen und Prostitution. Es handelt sich nicht um einen alltäglichen Trennungsgrund, aber es kommt vor.

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Kurzfassung - Alles auf einen Blick

  • Dass der Partner als Prostituierte gearbeitet hat, kommt nur selten aus heiterem Himmel. Manche Personen halten noch Freundschaften in das Milieu, oder gehen offen mit ihren Partnern dazu um. Hat der Partner dies tatsächlich nicht gewusst, liegt eventuell eine generelle Vertrauensstörung vor.
  • Wer sich dem Gespräch stellt, darf die gesellschaftlichen Hintergründe des Themas nicht vergessen. Prostitution ist ein behördlich anerkannter Beruf, es gibt verschiedenste Ausprägungen davon (mit und ohne „klassischen“ Sex) und moderne Bewegungen treten für mehr Akzeptanz insbesondere im Rahmen der Geschlechterrollen ein.
  • Personen, die die käufliche Liebe angeboten oder bezahlt haben, sollten mit ihren Partnern über deren Grenzen sprechen. Jeder sollte sich hinterfragen, ob die aufgedeckte Vergangenheit das Ende der Beziehung sein muss, oder man über z.B. 3 Monate Tätigkeit in einer Telefonsex-Agentur hinwegsehen kann.

Schatten der Vergangenheit: Trennung wegen Prostitution

Unsere Vergangenheit holt uns früher oder später ein. Ob wir das gut finden oder nicht. Auch wenn wir unsere Geheimnisse hüten - eines Tages kommen diese ans Licht. Bei kleineren Abenteuern mag dies weniger schlimm sein. Handelt es sich jedoch um ein Thema wie Prostitution, kann dies tiefe Schneisen in eine Beziehung graben. Landet das Themenpaket Prostitution auf dem Tisch, ist es schwierig hier ohne Hilfe von außen aus dem Sturm herauszukommen. Hier muss jedoch geprüft werden, weshalb das Thema überhaupt aufgetaucht ist. Man kann wohl zwei Hauptgruppen unterscheiden: Menschen, die ihren Körper käuflich machen und solche, die dieses Angebot in Anspruch nehmen.

Praxisbeispiel

Partner weiß nichts von sexueller Vergangenheit

Desirée hat ein Geheimnis. Eines, über das sie bisher mit niemandem gesprochen hat. Nicht einmal mit Ihrem Mann. Während ihrer Studienzeit hatte sie, um einen finanziellen Engpass zu überbrücken, Sex mit Männern. Gegen Bezahlung. Mit Hilfe einer Anzeige in einer Zeitschrift beschaffte sie sich ein Jahr lang sexuelle Kontakte mit Männern und erhielt dafür Geld. Sie selbst hätte sich niemals als Prostituierte bezeichnet. Trotzdem hat sie Angst, mit ihrem Mann Rolf darüber zu sprechen. Sie will keine Trennung und Härtefallscheidung wegen Prostitution. Das Thema soll in der Vergangenheit bleiben und nicht für unnötige Dramen sorgen. Sie hat dennoch Angst, dass Rolf es eines Tages von sich aus herausfindet.

Die Karten schon zu Beginn auf den Tisch

Eines der Probleme, wenn herauskommt, dass einer der Partner in der Vergangenheit oder (wesentlich brisanter) in der Gegenwart, dem käuflichen Gewerbe zugetan war, ist das des Vertrauens. Was auf dem Tisch bleibt nach solchen Gesprächen ist die Frage, ob der Partner nicht nur hier, sondern auch in anderen Angelegenheiten Dinge verschweigt.

 

Erfährt der Partner erst hinterher von der sexuellen Aktivität des Gegenübers, gehen die Gedanken an ein höheres Risiko von Krankheitsübertragungen. Wenngleich es auch Tätigkeiten ohne oder mit nur wenigem Körperkontakt gibt. Das Gegenargument wird hier jedoch lauten, dass der Partner Angst hatte, den Anderen zu verlieren.

 

Mit viel Aufarbeitung und einem langsamen Aufbau von Vertrauen kann man ein solch gravierendes Problem innerhalb der Beziehung angehen. Dennoch müssen die Karten schon zu Beginn einer Beziehung auf den Tisch. Zumindest vor dem ersten sexuellen Kontakt. Somit können Sie die Beziehung vom ersten Augenblick an auf ein Fundament des Vertrauens stellen. Das Risiko, gleich zu Anfang wieder verlassen zu werden, ist natürlich allgegenwärtig. Jedoch werden Sie sich dies eher verzeihen können, als mit einer Schieflage in eine Beziehung zu starten.

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Was zudem verletzt, wenn der Partner sich verkauft

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Neben dem Thema Sicherheit kommen weitere Themen an die Oberfläche. So können viele den Gedanken nicht aushalten, dass der Partner schon von so vielen Menschen berührt wurde. Dies ist sicherlich abhängig von sexuellen Vorlieben der Partner. Sex mit mehreren Partnern und das Kokettieren mit Dritten ist in vielen Beziehungen Teil des Liebesspiels. Aber auch hier wird es an einem gewissen Punkt zu Diskussionen kommen, die keine Lösung haben. Was geschehen ist, ist geschehen. Die einzige Frage, die im Raum bleibt, ist die, ob Sie Ihrem Partner verzeihen und diesen akzeptieren können oder nicht. Wenn Sie sich sicher sind, dass Ihnen das niemals gelingen wird, haben auch die besten Gespräche keinen Sinn. Das gilt auch für alle anderen Probleme, die rund um das Thema auftauchen.

Die gesellschaftliche Dimension nicht vergessen

Es ist auf der anderen Seite indes erstaunlich, wie hoch die Doppelmoral ist, wenn es um den Unterschied geht, ob man zu einer Prostituierten geht oder selbst eine ist. Denn im Prinzip handelt es sich um eine reine Geschäftsbeziehung. Es gibt ein Angebot und eine Nachfrage. Den Anbieter und den Kunden. Beide Seiten wiegen gleichauf. Es ist lediglich die gesellschaftliche Bewertung, die hier einen Unterschied macht. Dieser Unterschied wird noch größer, wenn die Frage des Geschlechts eine Rolle spielt. So sind Frauen mit vielen Geschlechtspartner grundsätzlich verpönter als dies Männer mit derselben Anzahl an Partnern sind. Steht das Thema `Trennung wegen Prostitution´ derzeit bei Ihnen im Raum, sollten Sie diese gesellschaftlichen Implikationen mit beachten. Wir alle sind geprägt von unserer Umwelt. Manchmal ist es an der Zeit, dass wir Umwelteinflüsse von unseren persönlichen Befindlichkeiten trennen. Das heißt nicht, dass sich dadurch das Problem in Luft auflöst, aber immerhin streifen Sie eine Schicht des Problems ab.

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Ausklang - Am Ende wird alles immer gut

Eine Trennung und Scheidung wegen Prostitution des Ehegatten ist ein beklemmendes und kaum vorstellbares Thema. „Pretty woman“, das moderne Märchen, in dem sich ein attraktiver Mann in eine Prostituierte verliebt, ist eine schöne Geschichte mit einem wunderbaren Ende. Wie so oft ist diese jedoch eine Schöpfung aus Hollywood, die im echten Leben keinen Bestand hat. Der Gang zu einer Prostituierten kann viele Gründe haben. Man darf wohl annehmen, dass eine sehr große Zahl an Menschen bereits einmal im Bordell war. Prostitution ist so alt wie die Menschheitsgeschichte. Es ist also die Frage, wie verwerflich Sie persönlich es finden, wenn Menschen für Sex bezahlen und bezahlt werden, und ob Sie Ihrem Partner verzeihen, wenn der früher auf der einen oder der anderen Seite stand.